Erst abreißen, dann aufbauen

ROCKESKYLL. Sichtbar und zügig voran schreitet die Dorferneuerung in Rockeskyll: Dass es bei der Erneuerung des Hauses 42 in der Hauptstraße sowie beim Bau des Sportlerheims und der Friedhofssanierung voran geht, liegt vor allem am hohen Maß an Eigenleistung.

Beim Blick auf das mittlerweile entkernte Haus 42, bei dem im Bereich des Stalls auch bereits das Dach abgedeckt ist, sagt Ortsbürgermeister Peter Bartlick: "Wie sich die Bürger, allen voran die Ortsgemeinderatsmitglieder, hier engagieren, ist schon erstaunlich und zeugt vom guten Zusammenhalt im Dorf." Mit Verweis auf die beiden anderen "Großprojekte" Sportlerheim und Friedhof, die zeitgleich in Angriff genommen werden, meint Bartlick aber auch: "Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob wir die Leute nicht überfordern. Aber wenn die Motivation schon mal da ist, muss das genutzt werden." Bei den Arbeitseinsätzen waren nach Worten des Ortschefs stets ein Dutzend Helfer dabei, und auch unter der Woche packt auch der ein oder andere mit an. An diesem Wochenende war es wieder soweit: Am Haus 42, das der künftige Dorfmittelpunkt werden soll (der TV berichtete mehrmals), wurden die letzten Vorarbeiten in Eigenleistung erledigt. Der Stall wurde abgerissen. Neuer Dorfplatz als Treffpunkt

Laut Bartlick sollen Ende Juni die bereits ausgeschriebenen Aufträge begonnen werden. Los geht's mit dem Teilabriss des Wohnhauses, danach folgt der Umbau der bestehenden Gebäudeteile sowie die daran ansetzenden Neubauten. Es entstehen (im linken Gebäudeteil) ein 55 Quadratmeter großer Saal, der von Vereinen, Gruppen und dem Ortsgemeinderat genutzt werden soll. In der Mitte des Gebäudes sind im Erdgeschoss die Sanitäreinrichtungen und das Treppenhaus vorgesehen. Das führt hoch zum 46 Quadratmeter großen Jugendraum und zusätzlichen Toiletten. Im rechten Teil, wo sich bislang die Scheune befand, wird zum einen eine große Abstellmöglichkeit für die Großgeräte der Gemeinde wie Schneepflug und Mulchgerät geschaffen. Zum anderen soll der Raum, der über die Stirnseite durch ein großes Tor geöffnet werden kann, bei Veranstaltungen wie dem Erntedankfest als Festsaal genutzt werden. Und weil sich an das Gebäude auf dieser Seite des Hauses ein großer Platz anschließen wird, kann der Festsaal per Zelt um einiges vergrößert werden. Der Platz, der üblicherweise als Buswendehammer genutzt werden wird, soll zum neuen Dorfplatz hergerichtet werden. "Eben der Platz, wo man sich trifft", sagt der Ortsbürgermeister. Die Gesamtkosten für das seit Jahren geplante Vorhaben belaufen sich auf 340 000 Euro, ein Zuschuss in Höhe von 135 000 Euro ist bereits bewilligt - aber erst ab 2007. Weil die Gemeinde aber mit dem Umbau keine weitere Zeit verlieren wollte - und daher in Vorleistung treten musste - und darüber hinaus einen prozentual geringeren Zuschuss als beispielsweise die Gemeinde Densborn für deren vergleichbares Projekt bekommen habe, ist Ortschef Bartlick verstimmt. "Densborn erhält 50 Prozent, wir 40 Prozent; rechnet man die Zinsbelastung ein, sind es gar nur 32 Prozent, und das alles mit der Begründung, dass wir erst einmal unsere Rücklage verbrauchen sollen. Das kann es ja wohl nicht sein", sagt Bartlick, der daher auch dem Ministerpräsidenten in einem Brief seinen Unmut kund getan hat. "Denn so wird die stets geforderte Eigenleistung, die bei uns in hohem Maße erbracht wird, nicht gefördert", sagt Bartlick und verweist beispielhaft auf das mit 135 000 Euro veranschlagte Sportlerheim, für das die Ortsgemeinde 50 000 Euro und die Verbandsgemeinde 8000 Euro zur Verfügung gestellt haben. Bartlick: "Das wird ausschließlich in Eigenleistung hochgezogen und wird bereits im September eingeweiht - nach gerade einmal einjähriger Bauzeit."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort