Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

Dass man auch mit 80 Jahren noch nicht zum alten Eisen gehört, beweist Hubert Pauly jeden Tag. Er trägt seit 1971 den Trierischen Volksfreund in Strohn aus, und das will er auch weiter tun, solange es ihm möglich ist.

 Seit 37 Jahren ein Muster an Zuverlässigkeit beim Austragen des TV: Hubert Pauly wird heute 80 Jahre alt. TV-Foto: Helmut Gassen

Seit 37 Jahren ein Muster an Zuverlässigkeit beim Austragen des TV: Hubert Pauly wird heute 80 Jahre alt. TV-Foto: Helmut Gassen

Strohn. (HG) Morgens um halb fünf, wenn die meisten noch schlafen, steigt Hubert Pauly aus Strohn aus dem Bett, packt sich rund 60 Zeitungen, die schon einiges an Gewicht auf die Waage bringen, und fährt bei Wind und jedem Wetter mit einem Fahrrad quer durch das Dorf, um den Abonnenten des Trierischen Volksfreunds ihre Morgenlektüre zu bringen. "Spätestens um 6.30 Uhr muss die Zeitung da sein, das wollen die Leute so haben", weiß der stets korrekte Zusteller. Von der Strohner Mühle bis ins Neubaugebiet auf dem Berg reicht sein Gebiet, rund siebeneinhalb Kilometer legt der "Zeitungsmann" so jeden Morgen auf seinem Rad zurück und braucht je nach Wetterbedingungen rund zwei bis drei Stunden.Seit 1971 macht Pauly diese Arbeit und ist ein Zusteller mit Leib und Seele geworden. Was anfangs noch aus finanziellen Gründen gemacht wurde, ist heute eine willkommene Beschäftigung für den rüstigen 80-Jährigen. "Das ist mein Hobby, und in den Sommermonaten an der frischen Luft macht das auch richtig Spaß", sagt er. Aber auch die Winter sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Pauly: "Ich habe viel Glück gehabt, dass es in den vergangenen Jahren keinen richtigen Winter mehr gab. Früher war das anders, da gab es noch viel Schnee, und es war nicht immer einfach, die Zeitung auszufahren." Glatteis gibt es aber immer noch oft, und dann fährt Pauly sehr vorsichtig mit seinem Rad, weshalb es dann auch mal drei Stunden dauern kann, bis die letzte Zeitung an den Mann oder die Frau gebracht ist. Zwei Fahrräder hat er in seinen 37 Jahren für den TV schon verschlissen, nun fährt er ein modernes mit Gangschaltung. Nach seiner "Tour de Strohn" ruht er sich bei einer Tasse Kaffee und der Lektüre der frischen Zeitung aus. "Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen", sagt Pauly. Ein Ende der Partnerschaft zwischen ihm und dem TV ist nicht abzusehen. "Solange die Gesundheit es zulässt, mache ich es auf jeden Fall noch", versichert der nun 80-Jährige.

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