Erst üben, dann reisen

Reisen bildet, heißt es, und wenn das noch mit der Stärkung der Kameradschaft verbunden werden kann - umso besser. So ist mir zu Ohren gekommen, dass sich unlängst auch die Belegschaft der Verwaltung des Landkreises Vulkaneifel auf Bildungsreise/Betriebsausflug auf den Weg nach Norddeutschland gemacht hat.

Die Hansestadt Bremen war das anvisierte Ziel, das - immer das Weltklima im Blick - per Zug angesteuert wurde. Alle Mitfahrer sind dort auch angekommen, aber leider hatten es nicht alle geschafft, rechtzeitig aus dem Zug zu kommen. Da standen sie im Zug, die armen Tröpfe, konnten den rechtzeitig ausgestiegenen Kollegen noch zuwinken, bevor sie in den Genuss einer verlängerten Bildungsreise bis in die Hansestadt Hamburg kamen. Tja, im beschaulichen Landratsamt geht es eben ein bisschen gemütlicher zu als auf einem Hauptbahnhof einer norddeutschen Großstadt. So eine Hektik im und vor dem Zug, das ist der gemeine Eifeler doch gar nicht gewohnt! Ich finde, das richtige Aussteigen hätte auch vor Fahrtantritt unbedingt geübt werden müssen. Wozu steht denn am Dauner Bahnhof seit Jahren ein alter Salonwagen? Genau für solche (Trainings-)Fälle. Das Verfahren ist denkbar einfach: Kreisverwaltungs-Reisegruppe rein, ein Pfiff, und nach einer vorgebenen Zeit müssen alle raus sein. Wer es nicht schafft, muss beim nächsten Betriebsausflug leider daheim bleiben oder mit dem Auto nachfahren. Aber damit nicht genug: Diejenigen, die die erste Prüfung erfolgreich absolviert haben, bekommen ihr vom Landrat in einer kleinen Feierstunde persönlich überreichtes "Ich kann schnell genug aus dem Zug aussteigen"-Zertifikat, wenn sie das - unter verschärften Bedingungen - nach einer Fahrt mit dem berühmten Ferkeltaxi unter Beweis gestellt haben und unfallfrei den Schienenbus verlassen haben. Erst üben, dann reisen!

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