Erst zahlen, dann reden!

Er muss es ja wissen! Schließlich hat es der Schon-mal-gewesene-zwischenzeitlich-ausgetretene-sich-mit-den Brüdern-und-Schwestern-überworfene-wieder-in-den-Schoß-der-Partei-zurückgekehrte-und-wiedergewählte (man könnte das noch fortführen)-Kreisgeschäftsführer der Grünen, Karl-Wilhelm Koch, selbst ausprobiert: die nun offiziell ins Leben gerufene Gastmitgliedschaft bei den Grünen.

Nur, dass das damals noch nicht so bezeichnet wurde. Der Vorstoß ist aber nach offizieller Version nicht das positive Ergebnis des Selbstversuchs, sondern wird als Dienst an der Demokratie verkauft. Denn, so die Verlautbarung, "unsere Demokratie kann nicht genügend aktive Streiterinnen und Kämpfer für einen guten, gerechten Staat haben". Und, hört, hört: "Dabei ist es nachrangig, in welcher demokratischen Partei sich die mündigen Bürger einmischen." Dennoch würde es die Grünen natürlich freuen, wenn die Wahl auf sie fiele. Kostenlos ist das Angebot aber doch nicht. So müssen Gastmitglieder den symbolischen Beitrag von einem Euro pro Monat zahlen, genießen dafür aber Teilnahme- und Rederecht bei allen Veranstaltungen der Kreispartei. Dennoch könnte der Spaß noch teurer werden, bekanntlich kosten Grünen-Treffen nicht selten Nerven. Die Idee mit dem Redebeitrags-Beitrag aber sollte flächendeckend eingeführt werden - bei allen Parteien, in sämtlichen Ausschüssen und Räten. Vielleicht würde sich dann so mancher zwei Mal überlegen, ob er auch noch seinen Senf dazugibt, wenn schon lange alles gesagt ist. Oder nur dann, wenn er sich in der Sache zuvor schlau gemacht hat. Einen Versuch wäre die Gebühr daher allemal wert, meint