Jugend In Steineberg geht es jetzt aufwärts

Die erste Indoor-Kletterwand der Vulkaneifel ist am Wochenende im Jugendzentrum in Steineberg eröffnet worden. Eine Einnahmequelle, die die Existenz des Hauses sichern soll.

Reger Betrieb herrschte bei der Eröffnung der Indoor-Kletterwand im Jugendzentrum in Steineberg. Im Hintergrund die Boulder-Wand.

Reger Betrieb herrschte bei der Eröffnung der Indoor-Kletterwand im Jugendzentrum in Steineberg. Im Hintergrund die Boulder-Wand.

Foto: Vasiliou Lydia

Von Lydia Vasiliou

Steineberg Der Verein Jugendzentrum Steineberg mit Sitz in Köln hat sich mächtig ins Zeug gelegt. Zwar ist das zum Haus gehörige Schwimmbad weiterhin sanierungsbedürftig (der TV berichtete), „der Sanierungsstau kann ohne staatliche Hilfe nicht beseitigt werden“, sagt der Vereinsvorsitzende Hubert Braun, aber eine weitere Investition soll das Haus attraktiver machen und vor allem im Herbst und Winter jede Menge Besucher anlocken: die funkelnagelneue Indoor-Kletterwand mit Boulder-Bereich. „Unser Ziel ist es, dadurch eine möglichst ganzjährige Auslastung des Hauses zu erreichen“, sagt Braun.

Die Idee dazu entstand bereits vor rund acht Jahren, als die Empore im Saal zu Gästezimmern ausgebaut wurde. Zwei Jahre lang habe es gedauert, an eine Leader-Förderung für die rund 100.000 Euro teure Anlage zu kommen, bis der Bescheid über 40 Prozent Förderung dann endlich 2019 vorlag, erklärt Braun. Dann kam Corona, und der Bau der Kletterwand verzögerte sich. Doch nun ist sie fertig und wurde am Wochenende offiziell eröffnet. „Klettern ist ein Trendsport, und die Wand trägt zur Aufwertung unseres Ortes bei. Wir sind ohnehin seit 50 Jahren mit dem Jugendzentrum eng verbunden“, betont der Steineberger Ortsbürgermeister Harald Dahlem. Die einzige Indoor-Kletterwand in der Vulkaneifel macht auch die Landrätin Julia Gieseking (SPD) stolz: „Wir haben jetzt ein weiteres Highlight in der Vulkaneifel. Es ist toll, denn zum Klettern braucht man Mut und Willenskraft, aber auch Vertrauen und Verantwortung werden dabei aufgebaut. Die Kletterwand passt sehr gut ins Jugendzentrum, mit dem wir immer gut zusammenarbeiten, auch im Hinblick auf die Flüchtlinge.“

Das Projekt sei zusätzlich für die sportliche Betätigung der Jugendlichen geeignet und fördere die Bewusstseinsbildung und stärke das Selbstvertrauen, erklärt Hubert Braun. Zudem werde sich das Projekt positiv auf die Region und den Ort Steineberg auswirken. Außerdem füge sich die Anlage in das Konzept GesundLand Vulkaneifel und die Wege-Vision der Verbandsgemeinden Daun, Ulmen und Manderscheid ein. Die Kooperation mit umliegenden Klettervereinen und Schulen werde angestrebt. Nicht zuletzt sichert das Projekt „die vorhandenen Arbeitsplätze und schafft bis zu zwei neue Arbeitsplätze“, versichert Braun, „und es sichert unsere Existenz“.

Gut angenommen wurde die Kletterwand zumindest schon mal am Eröffnungstag. Da kraxelten Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene bis in schwindelnde Höhen. Alle angeleint und gesichert, wofür Hans Otto und Inge Möbius zuständig waren und auch weiterhin sein werden. Die Wand, die erklommen werden kann ist 8,5 Meter hoch und 10 Meter breit. 18 Routen sind durch verschiedenfarbige Griffe gekennzeichnet und tragen fantasievolle Namen wie beispielsweise „Sparsamer Schwabe“, „die Waldfee grüßt“ „für die ganz Harten im Garten“, „Krümelmonster“ oder „Gerolsteiner Dolomiten“. Der Schwierigkeitsgrad liegt im Bereich drei bis sieben, wobei sieben am schwierigsten ist.

Leichter geht es an der 15 Quadratmeter großen Boulderwand zu, bei der die Kinder einfach abspringen können und auf weichen Matten landen. „Ich bin gerade geklettert, das ist cool“, sagt die 13-jährige Vivien Fölling aus Steinborn bei Daun. Auch Leon aus Offenbach (11), der zurzeit in einer Wohngruppe in Udler lebt, kam mit seinem Betreuer Axel Tennhardt und meint: „Bei uns gibt es eine noch höhere Kletterwand, aber die hier ist auch gut und es macht Spaß“.

Eine Besonderheit bietet die Kletterwand noch: Sollte der Saal für größere Veranstaltungen genutzt werden, können die unteren 2,50 Meter der Anlage elektrisch hochgefahren werden. So kann der „daneben liegende Raum mit dem Saal verbunden werden und den Versammlungsraum vergrößern“, erklärt Hubert Braun. Fehlt nur noch ein Bistro, das aber zukünftig noch eingerichtet werden soll.

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