Es darf getreten werden

GEROLSTEIN. Sprudelfest, Wasser, Kneippen – was liegt da näher, als anlässlich des Sprudelfestes das Kneipp-Becken im Kurpark zu reaktivieren. Profis des Gerolsteiner Kneipp-Vereins zeigen die richtige Technik. Allerdings hat der Verein im ganzheitlichen Ansatz der Kneipp-Philosophie noch viel mehr zu bieten.

"Wir sind ein lebendiger Verein, vollkommen unabhängig vom Alter", wirbt Monika Etteldorf, Übungsleiterin und stellvertretende Vorsitzende des im November 1961 gegründeten Gerolsteiner Kneipp-Vereins. Einige Mitglieder des 100-köpfigen Vereins haben das Kneipp-Becken im Kurpark aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Sie haben das Umfeld in Schuss gebracht, Unkraut gezupft, Laub gefegt, die Wände geweißt. Die Anlage, die am 4. Oktober 1986 mit viel Polit-Prominenz aus dem Land eingeweiht wurde, strahlt wieder blitzsauber am Ende des Kurparks. Vor exakt 20 Jahren hatte Rheinland-Pfalz den Bau der Anlage mit 1,2 Millionen Mark gefördert. "Die Sprudelfest-Besucher können kommen. Wir stehen parat", sagt Vorsitzender Hermann Werres. Zum Sprudelfest wird nicht nur die richtige Kneipp-Technik gezeigt. Die ganzheitliche Kneipp-Philosophie mit den fünf Säulen Wasser, Bewegung, Kräuter, Ernährung und Lebensordnung steht auf dem Programm. Kräutertees und -limonaden, aus handverlesenen Eifel-Kräutern hergestellt, runden die spezielle Informationsveranstaltung ab. Der Gerolsteiner Kneipp-Verein bietet außerdem Seniorentanz und Qigong-Kurse an. Ganz neu wird es ab 14. September einen Osteoporose-Kurs geben. Immer mehr Menschen leiden unter dem so genannten Knochenschwund. Etteldorf sagt: "Aktive Bewegung stärkt die Muskulatur und somit auch die Knochenstruktur." Johann Schreiber nickt zustimmend. Der 70-Jährige meint: "Ich bewege mich täglich mindestens fünf Kilometer, egal ob zu Fuß oder auf dem Rad. Ich merke, wie gut mir das trotz Bandscheiben-Operation tut." Bettina Altherr-Müller baut derweil auf die Motivation in der Gruppe. Erneut nickt Schreiber zustimmend: "Ich bin schon mit Kreuzschmerzen gekommen und ohne wieder heimgegangen." Die Augen der Kneipp-Fans leuchten, als sie in die frischen Fluten des Beckens steigen. Gerade mal acht Grad Celsius hat das Leitungswasser. Etteldorf erklärt: "Man muss so durch das Becken gehen, dass immer nur ein Bein im Wasser ist." Werres kurt derweil im kühlen Nass am Armbecken. Gefahren lauern keine im Kneippen. Die Übungsleiterin meint: "Kneippen kann man auch mit Krampfadern, nach einem Herzinfarkt oder bei Bluthochdruck." Demnächst möchte sie auch Kinder fürs Kneippen begeistern. Sie wird speziell für Kindergärten Schnupperexkursionen anbieten. Monika Vogt meint: "Die Meinung, der Kneipp-Verein stehe nur für Alte-Leute-Gymnastik, ist völlig falsch." "Richtig kneippen" im Kurpark am Samstag, 26. August von 10 Uhr bis 17 Uhr, Sonntag, 27. August, von 11 Uhr bis 17 Uhr sowie bis Ende September montags von 15 Uhr bis 16 Uhr. Ansprechpartner des Kneipp-Vereins Gerolstein ist der Vorsitzender Hermann Werres, Telefon 06591/4843, oder Monika Etteldorf, Telefon 06591/8515.

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