Es kann nur besser werden

Was im Volksmund in der Region als "Knollenball" bekannt ist, hat sich in den letzten Jahren als Fest der Landwirtschaft mit teils mehr oder weniger Erfolg etabliert. Im Forum Daun war er dieses Mal allerdings nicht so gut besucht.

 Monika Pauly verteilt Milchmixgetränke an Helmut Daun, Rebekka Rodermann und Andrea Rodermann (von links). TV-Foto: Helmut Gassen

Monika Pauly verteilt Milchmixgetränke an Helmut Daun, Rebekka Rodermann und Andrea Rodermann (von links). TV-Foto: Helmut Gassen

Daun. (HG) Einmal die Sorgen um Milch- und Getreidepreise sowie Kosten für Maschinen und Dünger beiseite schieben - das ist die Absicht der Vereine und Verbände der heimischen Landwirtschaft, die zum Fest der Landwirtschaft eingeladen hatten. Ob es am Wetter lag oder andere Gründe hatte: Viele Tische im Forum blieben jedoch leer. Nur etwa 70 Gäste, darunter lediglich wenige Bauern, kamen zum Fest.

Leo Blum, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, steckte in seiner Neujahrsansprache schon einmal die "Erwartungen" für das Jahr 2010 ab und bewertete das vergangene Jahr. "Es war kein rosiges, sondern ein dramatisches, kritisches und prekäres Jahr 2009. Im Grunde kann 2010 nur noch besser werden." 2007 und 2008 waren nach Blums Meinung noch gute Jahre für die Landwirtschaft. "Die Preisentwicklung des vergangenen Jahres für Getreide, Vieh und Milch sind allerdings Dinge, die man auf Dauer nicht aushalten kann. Solche dramatischen Preiseinbrüche wie 2009 hat niemand für möglich gehalten." Den wenigen anwesenden Bauern beim Fest machte Blum allerdings wenig Hoffnung auf Besserung. "Es sind die Märkte, die bei der Preisgestaltung entscheiden. Das ist, glaube ich, auch gut so. Die Politik braucht den Bauern jedoch nicht nach dem Mund zu reden, sie soll entscheiden und Dinge machen, die wir im Moment dringend brauchen", sagte der Bauernpräsident.

Ein weiterer Punkt von Blums Ausführungen war das derzeitige Spekulantentum im Kreis, was den Grundstücksmarktes angeht. Nicht Bauern, sondern Interessenten, für die nicht die Produktion von Nahrungsmittel im Vordergrund steht, sähen "hier ein interessantes Projekt, das längerfristig Geld bringt".