Es lebe die Revolution!

Ab sofort kann beim Bürgermeister und in der Dorfschänke von Steineberg die 22. Steineberger Chronik erworben werden. Auf 22 Seiten bietet sie eine Mischung von Geschichten aus der Zeit der Französischen Revolution bis ins Heute.

Steineberg. (red) "Es lebe Frankreich und die Revolution!" Mit diesen Ausrufen rannten tausende in den Tod. Damit berauschten sich vor über 200 Jahren französische Revolutionäre, die auch in die Eifel einfielen und deren Geschicke und Geschichte bis heute mitbestimmt haben. Die Französische Revolution ist das zentrale Thema der soeben erschienenen 22. Ausgabe der Steineberger Chronik. Auf 44 Seiten bietet das spannend und gut zu lesende Heft erneut eine bunte Mischung von Geschichte und Geschichten, von dereinst und heute. Ausführlich wird über das damalige geschichtliche Großereignis berichtet, das Europa umkrempelte. Alte Herrschaftsstrukturen zerbrachen, neue entstanden. Anfangs waren die Ideen von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit gut, doch Terror und Unterdrückung, Leid und Krieg herrschten vor.Über diese rund 20 Jahre, in denen Steineberg zu Frankreich gehörte, berichtet das neue Chronikheft, in dem Alois Mayer aus Daun neuee Erkenntnisse zusammengetragen hat und mit Daten, Zahlen und Fakten über jene Zeit informiert. Er erklärt, warum so viele französische Wörter noch in unserem Dialekt zu finden sind, warum Namen unterschiedlich geschrieben werden, warum Steineberg zu Demerath gehört und der einfache Bauer erstmals Menschenrechte erleben durfte. Er zeigt Versteigerungsprotokolle auf und nennt erstmals Steineberger Namen von jungen Menschen, die ihr Leben in den napoleonischen Kriegen lassen mussten.Religiöses und weltliches Brauchtum

Daneben werden weitere persönliche Dorf- und Familiengeschichten ausführlich geschildert, so in den Berichten von Gisela Umbach "Großer Gott, wir loben dich" und "Die trauernden Hinterbliebenen". Religiöses und weltliches Brauchtum finden Erwähnung in den Aufsätzen von Alois Mayer über Fronleichnam und eine alte Demerather Gottesdienstordnung sowie die Zeit, als Bohnenkaffee kaum erschwinglicher Luxus war. Horst Görtz erinnert sich noch heute an seinen einstigen Abschied von Steineberg, und der Lebenslauf von Martha Krones, die als kleines Kind von den Eltern fortgegeben wurde, wühlt auf und stimmt nachdenklich.Weitere Kurzbeiträge, viele Fotos und Kurzweiliges sind in dem neuen Heft zu entdecken, das ab sofort beim Bürgermeister und in der Dorfschänke zu erwerben ist. Es gilt zuzugreifen, denn diese Fundgrube lokaler Geschichte und Geschichtchen wird - so wie die vergangenen - rasch vergriffen sein.

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