"Es lebe Gerolstein!"

GEROLSTEIN. (mh) Dankesworte und Lobeshymnen, aus denen ein gutes Stück Heimatstolz herauszuhören war, viele Geschenke, etwas Musik und Plaudereien in entspannter Runde standen im Mittelpunkt des offizielles Festakts zu "50 Jahre Wiederverleihung der Stadtrechte" an Gerolstein.

Rund 350 geladene Gäste, die mehr oder minder mit der Stadt Gerolstein in Verbindung stehen, nahmen teil am offiziellen Festakt in der Stadthalle, bei dem es heiß her ging. Das lag aber nicht an politischen Debatten oder inhaltlichen Auseinandersetzungen, sondern an der schwül-warmen Witterung. Ansonsten war Einigkeit angesagt. Und diese ließ sich am Begriff Stolz, zumindest aber Anerkennung für das, was Gerolstein in den vergangenen 50 Jahren erreicht hat und geworden ist, zusammen fassen. Stadtbürgermeister Georg Linnerth formulierte es so: "Wurde 1953 die Aufbauleistung nach dem Krieg gewürdigt, so stehen die vergangenen 50 Jahre für die Ausbauleistung und den Bedeutungszuwachs von Gerolstein zu einem modernen und lebenswerten Mittelzentrum." Und Linnerth richtete auch einen Blick in die Zukunft, den er mit einem Appell verband: "Aus den Jubiläumsfeierlichkeiten wollen wir Kraft und Mut schöpfen, um die Herausforderungen der Zukunft für unser Gemeinwesen zu meistern." Dass dies gelingen werde, davon zeigte sich Festredner Karl Peter Bruch überzeugt. Der Staatssekretär aus dem Mainzer Innenministerium sagte: "Gerolstein ist trotz viermaliger Zerstörung heute eine Stadt, die weit über die Grenzen hinaus ausstrahlt. Diese Stadt hat alle Voraussetzungen, um die Zukunft zu meistern - vor allem Menschen, die zupacken und aufeinander zugehen." Nicht zuletzt Verbandsbürgermeister Matthias Pauly und die Gäste aus den Partnergemeinden unterstrichen diesen Kooperationswillen: Pauly den zwischen der Stadt und den Gemeinden des Gerolsteiner Landes, die Freunde aus Gilze en Rijen und Digoin den transnationalen Zusammenhalt.Freundschaftliche Kontakte ins Ausland

So sagte Digoins Bürgermeister Maxime Castagna: "Mögen unsere freundschaftlichen Kontakte zur Stabilität der Völker und zu einem geeinten Europa beitragen." Rennie Brouwer, Beigeordneter aus dem niederländischen Gilze en Rijen, wiederum flocht zunächst einen Scherz ein ("Tja, ihr Gerolsteiner habt ein Radsportteam: Das macht euch stolz und uns ein wenig eifersüchtig.") verabschiedete sich aber mit Verve mit den Worten: "Es lebe Gerolstein!" Landrat Heinz Onnertz erinnerte an die Zeit vor 50 Jahren, als der Dauner Landrat den Stadtantrag Gerolsteins "aufs Wärmste" unterstützt hatte. Er wünschte weitere gedeihliche 50 Jahre, prognostizierte aber, dass zum nächsten Jubiläum ein "Eifel-Landrat" kommen werde. Diese Aussage griff wenig später Karl-Heinz Böffgen bei seinem historisch-humoristischen Galopp durch die Entwicklung Gerolsteins hin. "In 50 Jahren kommt der Eifel-Landrat nicht nach Gerolstein. Er residiert hier", posaunte Böffgen heraus und strich dafür lautstarken Applaus ein. Und in unnachahmlicher Art steuerte er Anekdötchen bei. So wie dieses: "Gerolstein ist nur ein kleines, unzugängliches Dorf", zitierte er aus geschichtlichen Unterlagen. Über die Urheberschaft hatte er so seine eigene Theorie: "Vermutlich haben das die Dauner in die Welt gesetzt."

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