Es tut sich wieder was im Gerolsteiner Bahnhofsgebäude

Gerolstein · Die Sanierungsarbeiten des in die Jahre gekommenen Bahnhofsgebäudes haben begonnen. Die VG-Werke haben es gekauft und wollen es bis Jahresende beziehen. 2016, nach dem zweiten Sanierungsschritt, ziehen dort auch die Tourist-Info und die Bahn mit einem Ticketverkauf ein.

 Raus mit den alten Türen: Die Bauarbeiter Thomas Regener (links) und Peter Dirksen von der Firma Lames entrümpeln das Bahnhofsgebäude, bevor sie mit den Arbeiten im Inneren loslegen. Die VG-Werke ziehen zum Spätherbst in das Gebäude ein. TV-Foto: Mario Hübner

Raus mit den alten Türen: Die Bauarbeiter Thomas Regener (links) und Peter Dirksen von der Firma Lames entrümpeln das Bahnhofsgebäude, bevor sie mit den Arbeiten im Inneren loslegen. Die VG-Werke ziehen zum Spätherbst in das Gebäude ein. TV-Foto: Mario Hübner

Gerolstein. Ja, sie steht noch: Die Theke in der ehemaligen Bahnhofsgaststätte, die seit Jahren geschlossen ist. Und sie versprüht nach wie vor den spröden Charme der späten 60er Jahre. Auf die Frage, ob sie nun im Rahmen der Sanierung des Bahnhofsgebäudes, das die Werke der Verbandsgemeinde (VG) Ende April für knapp 100 000 Euro gekauft haben, reaktiviert wird, sagt deren Leiter Wolfgang Bohr: "Na ja, allenfalls als Frühstücksraum."
Denn "bis zum Spätherbst wollen wir einziehen", konkretisiert sein Stellvertreter Harald Brück. Mit sechs Leuten in sechs Büros im ersten Obergeschoss.
Um die Kosten möglichst gering zu halten und "den Charme des historischen Gebäudes zu erhalten", so Bohr, "bauen wir so gut wie nicht um, sondern beschränken uns auf Sanierungsarbeiten". So bleibt beispielsweise das Dachgeschoss vorerst so gut wie unberührt.
Lediglich das Dachgebälk soll von innen freigelegt werden. Ansonsten werden im ersten Obergeschoss die alten Türen ersetzt, der Teppichboden gegen einen PVC-Belag ausgetauscht, die gut 3,20 Meter hohen Decken abgehängt, die Wände tapeziert und gestrichen und die Treppe saniert. Die Zwischenwände bleiben drin, lediglich die engen Türrahmen werden frei gestemmt und verbreitert.
Das machen derzeit die Arbeiter der beauftragten Firma Lames-Bau aus Gerolstein-Roth wie Thomas Regener und Peter Dirksen. Sie stehen auf einem Gerüst und sorgen mit ihrem Presslufthammer erst einmal für mächtig Staub.
"Das Mauerwerk wird so weit weggestemmt wie nötig, dann kommt der alte Sturz raus und der neue wird gesetzt", erklärt Regener. Bislang waren die Arbeiter überwiegend damit beschäftigt, die Räume zu entrümpeln.
Die Fenster im Gebäude bleiben drin. "Die haben eine Zweifachverglasung, und die Holzrahmen sind auch noch gut", begründet Bohr.
Was richtig ins Geld geht, sind die Erneuerung der Haustechnik, der Heizungsanlage, des Sanitärbereichs - und vor allem: die Neueindeckung des Dachs.
Alles in allem kostet die Sanierung dieses ersten Bauabschnitts laut Bohr "rund 350 000 Euro".
Wie teuer letztlich die Sanierung des Erdgeschosses ist, in das ab 2016 die Tourismus- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (TW) Gerolsteiner Land samt Tourist-Info sowie die Bahn mit einem Reisezentrum und eventuell noch kleine Läden einziehen sollen, ist noch unklar.
Auf die nochmalige Frage, was letztlich mit der ehemaligen Bahnhofskneipe und der Theke geschehe, konnte Bohr keine Antwort geben. Und dann meinte der Chef der Gerolsteiner Wasserwerke doch noch: "Obwohl, wenn ich es mir so recht überlege: Wasser hätten wir ja genug."Extra

Im Bahnhofsgebäude stehen im Erdgeschoss insgesamt 350 Quadratmeter zur Verfügung. 150 Quadratmeter davon sind für die Tourismus- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (TW) Gerolstein Land samt Tourist-Info und Verkaufsshop eingeplant. Quasi, um die Urlaubsgäste sofort nach der Ankunft empfangen und betreuen zu können. 25 Quadratmeter sind langfristig an die Bahn vermietet. Ins gesamte Obergeschoss ziehen die VG-Werke ein. Der Zwischentrakt sowie der gemauerte Anbau vor dem Sandsteingebäude sollen abgerissen werden. Der etwa acht Millionen Euro teure Umbau der gesamten Bahnhofsstation samt Neubau der Bahnsteige und Gleisanlagen, dem Rückbau der Unterführungen und dem Bau einer Überführung beginnt laut Bahn 2016. mh

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