"Es wird nicht langweilig"

DAUN. Auftakt in die neue Legislaturperiode: Mit der Wahl der Beigeordneten, der Besetzung der Ausschüsse und die Festlegung der Ausschussgrößen sind die Rahmenbedingungen für die Arbeit des Kreistags in den kommenden fünf Jahre geschaffen worden.

Der Saal ist geblieben, die Verwaltungsspitze ist geblieben und die Mehrheitsverhältnisse sind geblieben: kaum Neues also Kreistag Daun. Und doch hat sich einiges geändert: Immerhin fast die Hälfte (17) der Mitglieder sind neu an Bord. Das große Stühlerücken spiegelt sich auch in der neuen Sitzordnung wider: Die eine Hälfte des Saals dominiert zwar weiter die CDU mit ihren 21 Sitzen, aber auf der anderen Seite hat sich einiges getan. Die um zwei Sitze gewachsene FWG-Fraktion (sechs Mandate) hat nun eine eigene Tischreihe. Die Grünen mit ihrer "runderneuerten" Fraktion haben nach vielen Jahren in der zweiten Reihe endlich freie Sicht auf die Verwaltungs-Führungsspitze. Die nach der Kommunalwahl übrig gebliebene, überschaubare SPD-Fraktion wird nun von Grünen und der FDP, die den Wiedereinzug in den Kreistag geschafft hat, umrahmt. Eine weitere Änderung gibt es in der Riege der Fraktionsvorsitzenden: Während Herbert Schneiders (CDU) und Heinrich Ingenerf (FWG) diese Funktion weiter ausüben, hat Wolfgang Jenssen das Amt von der SPD-Kreisvorsitzenden Astrid Schmitt übernommen. "Chef" der Zwei-Mann-FDP-Fraktion ist Edmund Geisen. Wenn auch in den Reihen der Kreistagsmitglieder jede Menge neue Gesichter zu sehen sind, ist der Blick auf die Beigeordneten-Mannschaft nicht gewöhnungsbedürftig. Zwei der drei bisherigen Beigeordneten sind auch weiterhin dabei, sind allerdings eine Position höher "gerutscht". Der Appell von Heinrich Ingenerf an die CDU, doch nicht auch auf Kreisebene alle Beigeordneten "durchzuboxen" und damit zu Beginn der neuen Legislaturperiode den Weg zu ebnen für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit, verhallte ungehört. Herbert Schneiders stellte unmissverständlich fest, dass die CDU alle drei Beigeordnetenposten besetzte, um - entsprechend der Sitzverhältnisse im Kreistag - auch im Kreisvorstand (Landrat und drei Beigeordnete) die Mehrheit zu haben. Ohne Gegenkandidaten wurde Heinrich Braun (Kelberg), bislang zweiter Beigeordneter, zum neuen ersten Beigeordneten und damit Nachfolger von Klaus Jansen gewählt. Der bisherige dritte Beigeordnete Frank Mörsch (Niederstadtfeld) setzte sich bei der Wahl des zweiten Beigeordneten gegen den von der SPD vorgeschlagenen Georg Linnerth (Gerolstein) durch. Die Seite gewechselt (von der ersten Reihe in der CDU-Fraktion zum Beigeordnetentisch) hat Matthias Meyer. Der frühere CDU-Kreisgeschäftsführer und langjährige Oberbettinger Ortsbürgermeister wurde ohne Gegenkandidaten zum dritten Beigeordneten gewählt. Durch die Beigeordneten-Wahlen (und die Niederlegung des Kreistagsmandats durch die Gewählten) ist auch die CDU-Bürgermeister-Fraktion wieder komplett. Werner Arenz (Obere Kyll), dem die Wähler den sofortigen Einzug ins Kommunalparlament verwehrt hatten, rückte in den Kreistag nach. Ein fast schon traditioneller Streit zu Beginn der vergangenen Legislaturperioden wurde diesmal elegant vermieden. Durch die Aufstockung der Sitze im Kreisausschuss (von 10 auf 14) sind auch die "kleinen" Fraktionen in diesem wichtigen Gremium vertreten. Kleiner Nebeneffekt: Die CDU hat durch die Aufstockung auch zwei Sitze mehr im Kreisausschuss, in dem auch alle CDU-Verbandsbürgermeister sitzen. Die personellen Fragen sind geklärt, und geht es nach Landrat Heinz Onnertz, sollen sich die Kreistagsmitglieder auch "wohl fühlen": "Wir wollen Ihnen die Zeit im Kreistag so angenehm wie möglich gestalten", versprach der Verwaltungschef. Und fügte hinzu: "Uns steht eine äußerst interessante Zeit bevor, und Sie dürfen davon ausgehen: Es wird nicht langweilig werden."

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