Fahrerteam gewinnt Geduldsspiel mit Schikanen

Gerolstein/Smolensk · Zum 23. Mal hat einen Transport samt Begleitfahrzeug des Vereins eifellicht Gerolstein verlassen, um Hilfsgüter wie Kleidung und Lebensmittel an mehrere Kinderheime, Sozialstationen und Altenheime ins russische Smolensk zu liefern.

Gerolstein/Smolensk. Die Fahrt über Berlin, Polen, Litauen und Lettland in Richtung Smolensk läuft für den Hilfstransport zunächst problemlos. Die Probleme kommen erst, als der Konvoi an der lettisch-russischen Grenzstation vorfährt. 440 Laster warten darauf, über die Grenze gelassen zu werden. Eine vorsichtige Anfrage der Fahrer auf bevorzugte Abfertigung der mit humanitären Hilfsgütern beladenen 40-Tonner wird von den lettischen Zollbeamten abgelehnt.Zwar waren Wartezeiten einkalkuliert, aber eine solche Zeitspanne wie sie nun zu erwarten war, war von eifellicht nicht eingeplant worden. Durch die Wartezeiten verengte sich das Zeitfenster für den Transport ziemlich, denn alle Fahrer hatten extra Urlaub genommen, um den Hilfsgüter nach Smolensk zu bringen. Die gesponserten Fahrzeuge stehen auch nur für eine begrenzte Zeit zur Verfügung. Für das Team um den eifellicht-Vorsitzenden Alfred Cornesse stellte sich die Frage: "Drehen wir um oder fahren wir weiter?" Letztlich entscheidet man sich zum Weiterfahren. Erst nach 55 Stunden kann der Transport die die Grenze Russland überqueren.In Smolensk angekommen, mussten die Fahrzeuge in Rekordtempo abgeladen werden. Auch weitere Zollformalitäten mussten innerhalb kürzester Zeit erledigt werden. Früher fertigte der Hauptzoll in Smolensk den kompletten Transport in einem Mal ab. Dieses Mal mussten für die sechs zu beliefernden Heime und Sozialstationen fünf verschiedene Zollstationen angefahren werden, was weitere 15 Stunden Zeitverlust und zusätzliche 300 Kilometer Fahrtstrecke bedeutet. Das Fahrerteam teilt sich auf und fährt die einzelnen Heime getrennt an, denn nur so kann der sehr knappe Zeitplan eingehalten werden. Das Abladen und Verteilen der Hilfsgüter sowie der Lebensmitteleinkauf für die Heime, der aus transportgünstigeren Gründen immer vor Ort erfolgt, konnte dank der vielen Helfer in Smolensk innerhalb von 42 Stunden erledigt werden. Dann ging es wieder zurück nach Deutschland.Auch die Heimfahrt wird für das Team zu einer Geduldsprobe. Erneut heißt es an der russisch-lettischen Grenze: Warten. Diesmal sind es nur 40 Stunden. Rechtzeitig kommt das Team in die Heimat zurück. Cornesse bedankt sich bei seinem engagierten und mutigen Fahrerteams, die allen Schikanen zum Trotz den Hilfstransport erfolgreich nach Smolensk gefahren haben. redeifellicht.de

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