Falken lieben Kirchtürme

Nach der Verleihung von Urkunde und Plakette an die Evangelische Kirchengemeinde im vorigen Jahr (der TV berichtete) ist nun auch die Katholische Pfarrgemeinde im Rahmen der bundesweiten Aktion "Lebensraum Kirchturm" vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) ausgezeichnet worden. Denn auch in den Türmen der beiden Dauner Kirchen dürfen Falken nisten.

 Die Nabu-Vorstandsmitglieder Georg Möhnen (links) und Hans-Peter Felten (rechts) überreichen Dechant Ludwig Gödert (Mitte) Plakette und Urkunde als Anerkennung für die Teilnahme der Pfarrgemeinde Daun an der Aktion „Lebensraum Kirchturm“. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Die Nabu-Vorstandsmitglieder Georg Möhnen (links) und Hans-Peter Felten (rechts) überreichen Dechant Ludwig Gödert (Mitte) Plakette und Urkunde als Anerkennung für die Teilnahme der Pfarrgemeinde Daun an der Aktion „Lebensraum Kirchturm“. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Daun. (bb) "Die Turmfalken lassen noch auf sich warten", erklärt Georg Möhnen, als er gemeinsam mit Hans-Peter Felten - beide gehören dem Nabu-Vorstand Daun an - Dechant Ludwig Gödert die Urkunden und Plaketten überreicht. Tauben und Dohlen habe er bereits auf der Anflugstange an der Ostseite des Glockenturms der St. Nikolaus-Kirche beobachtet, seit der Küster und Hausmeister Helmut Reicherz sie im März bei der Einrichtung eines Nistraums für Wander- und Turmfalken unterstützt habe, berichtet Möhnen.

Früher seien die Kirchtürme selbstverständliche Lebensräume für Falken gewesen. Doch als die Tauben überhand genommen und diese die Kirchtürme für sich eingenommen hätten, seien die Turmjalousien und -fenster zugesperrt worden, erklären die beiden Natur- und Umweltschützer.

Was der Nabu Deutschland 2007 unter dem Titel "Lebensraum Kirchturm" bundesweit als Aktion ins Leben gerufen hat, wird in Daun bereits seit zwei Jahrzehnten praktiziert. So lange schon gibt es einen Schleiereulen- und einen Falkenkasten im Turm der Thomas-Morus-Kirche.

Als nun Sanierungsmaßnahmen am Glockenturm der St. Nikolauskirche fällig wurden, nutzte die Dauner Nabu-Gruppe die Gelegenheit, in den Kirchturm einen nach innen abgeschlossenen Nistraum zu bauen. "Falken sind Felsbrüter", erläutert Hans-Peter Felten. Es sei ihnen egal, ob sie in einem natürlichen Felsen oder - wie beim Kirchturm - in einem künstlichen nisteten. Die Nikolauskirche mit ihrer erhöhten Lage und dem Turm sei für Falken sehr attraktiv. "Je höher, desto besser", betonen Felten und Möhnen.

Für Dechant Ludwig Gödert bedeuten die Niststätten in seinen Kirchen einen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung. Die Urkunden und Plaketten würden in Kürze für alle Kirchenbesucher sichtbar ausgestellt, sicherte er zu.

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