Fasten für die atomwaffenfreie Welt

Büchel · Atomwaffengegner rufen zum sechsten Mal dazu auf, vor den Hiroshima- und Nagasaki-Gedenktagen zu fasten. An diesem Wochenende werden Andachten am Fliegerhorst in Büchel gefeiert.

Büchel. Es ist nur eine kleine Gruppe vor dem Haupttor des Fliegerhorstes Büchel. 15 Atomwaffengegner sitzen hier seit vergangenem Freitag, einige fasten, andere unterstützen die Fastenden. Gemeinsam ist ihnen der Protest gegen die Atomwaffen in Deutschland. Deren Abzug und Ächtung wollen sie erreichen mit ihrer Aktion. Zum sechsten Mal bereits haben Gruppen der Friedensbewegung dazu aufgerufen, an den Tagen vor den Hiroshima- und Nagasaki-Gedenktagen hier zu fasten und an die Opfer der Atombombenabwürfe vor 70 Jahren in Japan zu erinnern.
"Wir wollen hier öffentlich zeigen, dass nach wie vor Atomwaffen in Deutschland lagern, hier in Büchel auf diesem Luftwaffenstützpunkt. Wir wollen die Soldaten ermutigen, sich nicht an dieser nuklearen Teilhabe zu beteiligen. ", unterstreicht der evangelische Pfarrer Dr. Matthias Engelke. Er gehört zu den Initiatoren dieser Aktion. Solange es noch Atomwaffen in Deutschland gebe, wolle er jedes Jahr einen Tag länger fasten, hat er vor sechs Jahren angekündigt. Zehn Tage dauert mittlerweile das Fasten. Jeden Morgen und jeden Abend wird in Büchel eine Andacht gefeiert, am frühen Abend auch in Cochem. Interesse findet die Aktion in Russland. Zwei russische Fernsehsender waren bereits vor Ort, um über die Fastenaktion zu berichten und mit den Aktivisten zu reden. In einem Blog berichtet Pfarrer Engelke zudem über seine Erfahrungen und Gedanken während des Fastens. Ein Versammlungszelt steht diesmal nicht am Kreisel. Die Auflagen der Versammlungsbehörde haben es nicht zugelassen. Auch die Abstände zum Zaun für die Zelte sind diesmal größer. Hier gab es im Vorfeld kleinere Diskussionen. Bis Sonntag geht noch die Fastenaktion am Haupttor. Am Samstagabend treffen zwei Fahrradtouren aus Bayern und Nordrhein-Westfalen ein, gegen 18 Uhr ist eine Kundgebung auf dem Endertplatz in Cochem geplant. Am Sonntag gibt es um 11.02 Uhr die letzte Andacht, anschließend ist das gemeinsame Fastenbrechen.

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