FDP mischt den Kreis auf

DAUN. Schwarz siegt wieder: Die CDU hat mit 21 Sitzen weiter die absolute Mehrheit im Dauner Kreistag. Die FWG legte zwar deutlich zu, bekam aber durch den Einzug der FDP nur einen Sitz mehr als bisher. Die "runderneuerten" Grünen haben weiter zwei Mitglieder im Kreistag.

Was für ein Wahlabend: Nicht nur für die Parteien, sondern auch für die Verwaltungen und die Medien. Denn was bis gegen 20 Uhr nach "business as usual" aussah, geriet nach technischen Schwierigkeiten zur Geduldsprobe, denn es begann das lange Warten auf verlässliche Ergebnisse. So wurde der TV -Bericht zur Kreistagswahl auf Grundlage der Ergebnisse von rund drei Viertel der Gemeinden im Kreis geschrieben. Mit der Folge, das einige Zahlen sich noch verändert haben.Mehr Stimmen, aber gleiche Mandatszahl

Fest steht mittlerweile: Die CDU hat bei der Kreistagswahl gegenüber der Kommunalwahl vor fünf Jahren noch etwas draufgepackt und kommt auf nun 55,2 Prozent. Sie hat damit wie bisher 21 Sitze und weiter die absolute Mehrheit. In den Keller ging es für die SPD. Langsam, aber stetig, hatte sie sich in den vergangenen Jahren an die 30-Prozent-Marke "rangerobbt" und die Differenz zur CDU damit verringert. Nun aber hat die SPD mit 20,4 Prozent nur knapp die 20-Prozent-Marke erreicht und hat damit nur noch sieben Sitze (bisher elf) im Kreistag. Deutlich zugelegt (von 9,4 auf 15,3 Prozent) hat die FWG, ist aber von ihren Zielen "acht Mandate und die CDU-Mehrheit brechen" weit entfernt. Sie hat sechs Sitze (bisher vier) im Kreistag. Freude bei der FDP, die mit 4,7 Prozent (1999: 2,6) nach langer Durststrecke wieder den Einzug in den Kreistag gepackt hat und mit zwei Sitzen vertreten ist. Die Grünen konnten von dem bundespolitischen Aufwind nicht profitieren: Sie legten lediglich um 0,2 Prozent auf 4,7 Prozent gegenüber 1999 zu und haben zwei Sitze. Den Ergebnissen entsprechend fallen auch die Reaktionen der Parteispitzen aus. Herbert Schneiders (CDU) bilanziert: "Ich bin sehr zufrieden. Das Ziel, die absolute Mehrheit zu verteidigen, ist erreicht, zudem haben wir bei den Prozenten noch zulegt. SPD und FWG wollten im Wahlkampf mit dem parteilosen Landrat punkten, darauf ist der Wähler nicht eingegangen, sondern hat gewürdigt, wer in den vergangenen fünf Jahren die Arbeit gemacht hat." Enttäuschung pur bei der SPD-Kreisvorsitzenden Astrid Schmitt: "Wir haben es nicht geschafft, zu vermitteln, was wir in der abgelaufenen Legislaturperiode angeschoben und erreicht haben. Wir machen weiter und setzen uns ein im Interesse der Bürger des Kreises Daun.""Deutlicher Sieg für uns"

Leonie Faber, Spitzenkandidatin der Grünen, ist, in Anspielung darauf, dass nach dem Abgang von Uli Meyer und Hans-Peter Slabik eine neue Mannschaft angetreten ist, zufrieden mit dem Ergebnis: "Angesichts der neuen personellen Konstellation freue ich mich über das Erreichte. Wir haben immerhin gegenüber 1999 noch zugelegt." Ähnlich bilanziert auch der FWG-Kreisvorsitzende Helmut Schmitz das Abschneiden seiner Partei: "Das Ergebnis ist ein deutlicher Sieg für uns. Wir werden im neuen Kreistag an der Sache orientiert arbeiten." Ein äußerst zufriedenes Gesicht macht der FDP-Kreisvorsitzende Edmund Geisen beim Besuch im Büro des Trierischen Volksfreunds - kein Wunder, angesichts der Wiederkehr auf der kommunalpolitischen Ebene: "Ich bin sehr zufrieden, zumal das Ergebnis so nicht zu erwarten war. Besonders freut es mich auch für unsere kleine FDP-Mannschaft. Für die gibt dieses Ergebnis einen richtigen Motivationsschub." Nach diesem gelungenen Comeback gibt es bei den Liberalen kein Grund zum Klagen. "Ich hätte mir noch gewünscht, dass die absolute Mehrheit der CDU gebrochen worden wäre", sagt Geisen und ergänzt: "Aber zunächst mal sind wir stolz auf unser Ergebnis. In der Opposition lässt es sich auch ganz gut arbeiten."

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