Fester Glaube, wackliges Fundament

MÜCKELN. In den vergangenen 14 Jahren wurde die Pfarrkirche St. Martin in Mückeln fast vollständig saniert. Den größten Anteil dabei hatten die Bürger selbst. Am 5. November bekommt die Kirche noch eine neue Glocke, die von Weihbischof Stephan Ackermann eingeweiht wird.

 Auf ihre Kirche St. Martin sind die Mückelner Bürger stolz. Nach der fast vollständigen Sanierung in den vergangenen Jahren bekommt die Kirche nun noch ein neues Geläut. TV-Foto: Helmut Gassen

Auf ihre Kirche St. Martin sind die Mückelner Bürger stolz. Nach der fast vollständigen Sanierung in den vergangenen Jahren bekommt die Kirche nun noch ein neues Geläut. TV-Foto: Helmut Gassen

Vor zwei Jahren feierte man in Mückeln das 50-jährige Jubiläum der Kirche St. Martin. Schon damals konnte man stolz auf das große Engagement der Bürger zurückschauen. Im Jahr 1950 wurde mit den Arbeiten für die neue Dorfkirche begonnen. Bis dahin gab es nur eine kleine Kapelle im Ort. Vier Jahre später erfolgte die Einweihung der Kirche, die zum großen Teil von den Bürgern selbst gebaut wurde. "Wir waren immer stolz auf unsere Kirche, weil wir sie selbst gebaut hatten und später dem Bistum übergeben konnten", erläutert Verwaltungsratsmitglied Hermann- Josef Letsch.Prunkstück ist die Orgel aus dem Jahr 1900

Rund 150 Gottesdienstbesucher finden Platz in der Kirche, die sich im Inneren klar und sachlich und ohne Schnörkel präsentiert. Prunkstück der Kirche ist die 30 Register umfassende Treveris-Orgel aus dem Jahr 1900, die 1974 als Schenkung aus Trier an die Kirchengemeinde Mückeln kam. Die Kirche St. Martin ist zwar im festen Glauben der Dorfbewohner gebaut worden, nicht aber auf festem Grund. Die Aufschüttung und der nicht verdichtete Boden waren auch der Grund für einige Schwierigkeiten, denen sich die Gemeinde später gegenüber sah. Schon vor 25 Jahren begann eine Setzung eines Teils der Bodenplatte in der Kirche. Zwei Pfeiler senkten sich, und es entstanden Risse in den Wänden. Vor 15 Jahren wurde die Schiefstellung der Pfeiler mit sieben Zentimetern im mittleren Bereich und einer Ausbuchtung außen an der Kirche so dramatisch, dass etwas getan werden musste. Ursache für die Horizontalverschiebung war ein Planungsfehler in der Statik der Dachkonstruktion, der im Jahre 2000 durch eine aufwändige Stahlkonstruktion bis auf zwei Zentimeter Schieflage behoben werden konnte. In den 90er-Jahren wurde auch die Heizung erneuert, später noch die Sakristei verkleinert, um Platz für eine Waschecke zu schaffen. Weitere Arbeiten ab dem Jahre 2000 waren die Deckenisolierung der Kirche sowie ein neuer Innen- und Außenanstrich. "Das war schon ein riesiger Aufwand, der beim Außen- und Innenanstrich betrieben wurde, und viele Bürger haben wiederum dabei geholfen", erinnert sich Hermann-Josef Letsch. Zudem wurde über dem Altarraum ein modernes Wandgemälde angebracht. Ein Sorgenkind der Kirchengemeinde war noch das Geläut des Gotteshauses. Ausgestattet mit einer kleinen Bronzeglocke aus dem 14. Jahrhundert und einer Eisenglocke gab es hier noch Handlungsbedarf, zudem die Bronzeglocke auch noch einen Riss hatte. In Nördlingen wurde die Bronzeglocke nun hart gelötet, und die Eisenglocke wird einer neuen Bronzeglocke mit dem Ton F weichen. Zudem bekommt die Kirche noch eine zusätzliche dritte Glocke mit dem Ton C, die die Glockengießerei Mark in Brockscheid in ihrem Vorrat hatte. Bis zum Ende dieses Jahres muss deshalb noch der Glockenstuhl erneuert und verstärkt werden. Am Sonntag, 5. November, 15 Uhr, werden die Glocken von Weihbischof Stephan Ackermann in einer vom Männergesangverein mitgestalteten Messe geweiht.

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