Feuer treibt Hotelier in den Ruin

In einem der schlimmsten Feuer der Nachkriegszeit brannte im Oktober 2007 das Hotel Anna Maria in Daun vollständig ab. Seitdem sind die Reste des Hotels nicht gerade eine Augenweide für Gäste, die aus Richtung der Maare kommen. Hotelbesitzer Cagalij kämpft derweil um seine Existenz.

 So sieht es auf dem Gelände des ehemaligen Hotels Anna Maria nun schon zweieinhalb Jahre aus. Für den ehemaligen Hotelbesitzer Srecko Cagalij ist es der Ruin. TV-Foto: Helmut Gassen

So sieht es auf dem Gelände des ehemaligen Hotels Anna Maria nun schon zweieinhalb Jahre aus. Für den ehemaligen Hotelbesitzer Srecko Cagalij ist es der Ruin. TV-Foto: Helmut Gassen

Daun. 20 Stunden haben die Feuerwehrkräfte am 22. Oktober 2007 gebraucht , bis sie den Brand im Hotel Anna Maria in den Griff bekamen. Monatelang dauerte es, bis das Gelände vom Brandschutt gesäubert war. Übrig sind nur noch Reste der Fundamente.

Seit zweieinhalb Jahren liegt das Gelände nun brach, und niemand weiß, wie es weitergeht. Denn noch sind auch nicht alle versicherungstechnischen Fragen geklärt.

Ende Juni sehen sich Ex- Hotelier Srecko Cagalij und seine Versicherung vor Gericht. Cagalij hat von der Versicherung für den Schaden noch keinen Cent bekommen, lediglich die Räumung und die Schulden bei der Bank wurden von der Versicherung bezahlt.

Es geht immer noch um die Frage, wie der Brand genau entstanden ist und ob der Bau des Kamins auch vom Schornsteinfeger abgenommen war. Cagalij hat nach eigener Aussage Beweise, dass der Kamin abgenommen war, ein von der Versicherung beauftragter Gutachter sieht das allerdings anders.

"Ich habe keine Einnahmen, kein Geld für Essen und Trinken. Ich bin total am Boden und kämpfe um meine Existenz", sagt der frühere Hotelier. Ohne Hilfe seiner Familie und seiner Freundin wäre der Kroate völlig mittellos.

Bei seiner Krankenkasse musste Cagalij nach eigener Aussage zwei Jahre lang ohne Einkommen seinen normalen Beitrag von mehr als 300 Euro bezahlen. "Wieso zahlt man einen hohen Beitrag, wenn man kein Einkommen hat?", fragt er. Inzwischen habe die Krankenkasse zwar den Betrag auf rund 200 Euro gesenkt, aber das nach seiner Meinung zuviel bezahlte Geld bekomme er nicht zurück.

In die beiden noch stehenden Gebäude kann er nicht zurück, denn sie haben weder Heizung noch Wasser. Außerdem wurde schon mehrfach dort eingebrochen.

Wie geht es nun weiter mit dem Gelände und den noch vorhandenen Gebäuden? "Das würde ich auch gerne wissen", sagt der Dauner Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen.

Für die Stadt, die das Gelände einschließlich der beiden noch erhaltenen Gebäude gerne kaufen würde, stellt sich abgesehen vom schlechten Bild für die Stadt natürlich auch die Frage der weiteren Nutzung. Jenssen: "Ich träume davon, dort ein Sportzentrum gemeinsam mit dem TuS Daun zu errichten."

Ein Kontakt zum Besitzer des ehemaligen Hotels ist allerdings bisher bis auf ein Treffen im vergangenen Jahr nicht mehr zustande gekommen. Srecko Cagalij weiß selbst nicht, wie es weitergeht. Er könnte sich vorstellen, das Areal an die Stadt zu verkaufen, "aber nur, wenn der Preis stimmt".

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