Feuer überrascht 64-Jährige im Schlaf

Beim Brand eines frei stehenden Bauernhauses in Üxheim-Niederehe am frühen Dienstagmorgen ist eine 64-jährige Frau tot geborgen worden. Die alleinstehende Frau ist vermutlich an einer Rauchgasvergiftung gestorben, das Hauptgebäude brannte trotz eines Großaufgebots der Feuerwehr fast komplett nieder. Die Brandursache ist noch unklar.

Üxheim-Niederehe. Der Brand wurde gegen 4.30 gemeldet. Eine Nachbarin war durch das Bersten der Dachziegel wach geworden und sah, dass bereits Flammen aus dem Dach des Hauses schlugen, in der die Frau alleine lebte. Wenige Minuten nachdem sie per Notruf alarmiert wurde, war bereits die kleine Dorffeuerwehr aus Niederehe mit knapp zwei Dutzend Wehrleuten am brennenden Haus am Ortseingang aus Richtung Kerpen. Der Frau konnten sie jedoch nicht mehr helfen. Wehrführer Dieter Schmitz berichtete: "Als wir ankamen, stand das Haus bereits komplett in Flammen, auch die Treppe brannte schon lichterloh, Deckenteile stürzten herunter." Der Hillesheimer Wehrleiter Günter Schnitzler, der den Einsatz leitete, entschied daher, dass kein Feuerwehrmann mehr in das Haus geht. "Die Gefahr war zu groß", sagte er dem TV. Nach einer Vermutung eines Nachbarn sei kurze Zeit die Hoffnung aufgekeimt, dass die 64-jährige Bewohnerin gar nicht zu Hause, sondern bei Verwandten im Hamburg sei. Das stellte sich aber rasch als falsch heraus. Gleichzeitig baute die Niedereher Wehr die Wasserversorgung auf und stellte von außen eine Leiter ans Haus, um ans Schlafzimmerfenster zu gelangen. Der erfahrene Wehrmann Helmut Lenarz, der seit 24 Jahren dabei ist, wurde unter den Atemschutz-Trägern auserkoren, heraufzuklettern. Denn angesichts des zu erwartenden Anblicks "sollte es schon ein standfester und erfahrener Kollege sein", erklärte Wehrleiter Schnitzler die Auswahl. Lenarz berichtete, was er gesehen hat: "Die Frau lag in ihrem Bett und war allem Anschein nach bereits tot." Vermutlich ist sie an einer Rauchgasvergiftung gestorben, denn das Zimmer sei zwar verqualmt gewesen, brannte aber noch nicht.Brandursache noch unklar

Nachdem die Wehren aus Niederehe, Hillesheim, Üxheim und Jünkerath das Feuer in den Griff bekommen hatten, wurde die Leiche der Frau mithilfe der Drehleiter durch das Fenster geborgen. Das Haupthaus war dennoch fast bis auf die Grundmauern niedergebrannt, die beiden Nebengebäude rechts und links blieben weitgehend verschont. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern zurzeit noch an. Nachdem die Kripo Wittlich am Dienstagmorgen bereits den Brandort untersucht hatte, soll heute ein Team der Spurensicherung anrücken, um nähere Erkenntnisse zu Tage zu fördern. Der Sachschaden wird auf rund 50 000 Euro beziffert. Nach dem Einsatz meinte der Niedereher Wehrführer Schmitz sichtlich geknickt: "Es ist für uns alle frustrierend und bitter. Da waren wir so schnell und konnten doch nichts mehr für die Frau tun. Ein Rauchmelder für fünf Euro hätte ihr möglicherweise das Leben retten können." Auf die Frage, wie seine Truppe den Vorfall verarbeite, meinte er: "So etwas ist für uns kleine Wehr nicht alltäglich, sondern schon eher ein Hammer. Aber dafür sind wir ja Kameraden und werden sicherlich noch intensiv darüber reden." Auch Wehrmann Lenarz, der die Tote als erster gesehen hat, meinte: "Während der Einsatzhektik denkt man nicht darüber nach, doch so eine Sache geht einem schon an den Magen, und ich denke, dass das in ein paar Tagen erst richtig hochkommt." Insgesamt waren 65 Einsatzkräfte vor Ort - neben den Wehren die Polizei, das DRK sowie Helfer der RWE, die den Strom abgeschaltet haben.

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