Feuerwehrfest mit bangem Blick in die Zukunft

Üxheim-Niederehe · Der Verbandsgemeindefeuerwehrtag der Hillesheimer Brandbekämpfer und das Fest zum 110. Jahrestag der Freiwilligen Feuerwehr in Niederehe am Sonntag, sind ein Appell an die Bürger: der Nachwuchs fehlt.

 Eine Statue des heiligen Florian für Erich Klein (Mitte): Wehrführer Dieter Schmitz und Bürgermeisterin Heike Bohn gratulieren dem 73-Jährigen zu 50 Jahren Zugehörigkeit zur Feuerwehr Niederehe. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Eine Statue des heiligen Florian für Erich Klein (Mitte): Wehrführer Dieter Schmitz und Bürgermeisterin Heike Bohn gratulieren dem 73-Jährigen zu 50 Jahren Zugehörigkeit zur Feuerwehr Niederehe. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Üxheim-Niederehe. Anders als geplant finden am Samstag keine Spiele und Wettkämpfe für Kinder rund um das Feuerwehrgerätehaus in Niederehe statt. Es sind schlichtweg keine Kinder da. Also verbringen die Feuerwehrmänner des Ortes den Nachmittag mit der Instandhaltung und Reinigung der Einsatzfahrzeuge für den Umzug am Sonntag.
Der Sonntag beginnt nach dem Festgottesdienst mit der Wehrführertagung und zahlreichen Ehrungen langgedienter Feuerwehrmitglieder durch Kreisfeuerwehrinspekteur Christoph Bach, Günter Schnitzler, dem Wehrleiter der Verbandsgemeinde (VG) Hillesheim, und VG-Bürgermeisterin Heike Bohn.
"Es gibt inzwischen Wehren, bei denen sich in fünf bis zehn Jahren die Frage stellt, ob sie noch einsatzfähig sind", sagt Wehrleiter Schnitzler in seiner Rede vor rund 300 anwesenden Brandschützern und Besuchern aus der ganzen Verbandsgemeinde. Der demografische Wandel mache auch vor den Feuerwehren nicht halt, und zudem fehle es massiv an Nachwuchs.
"Fehlt aber im Notfall die rechtzeitige Hilfe, kann das mit gesundheitlichen Schäden oder sogar mit dem Tod enden", sagt Schnitzler und appelliert an die Anwesenden, das Thema in ihren Familien und Freundeskreisen anzusprechen. "Geht auf Jugendliche zu und begeistert junge Menschen für die Arbeit bei der Feuerwehr", ruft er seinen Kameraden zu. Kreisfeuerwehrinspekteur Christoph Bach will die Wehren in den Gemeinden stärker unterstützen: "Der ehrenamtliche Einsatz der Wehren zum Schutz der Bevölkerung kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden", sagt er. "Aber die Feuerwehr ist ja auch ein Verein, der die dörfliche Gemeinschaft zusammenhält."
Im Jahr 2011 hatten die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Hillesheim 56 Einsätze zu bewältigen. 30 davon waren Brandeinsätze, von denen unter den Feuerwehrleuten ein Dachstuhlbrand in Berndorf im Oktober 2011, als besonders gefährlich in Erinnerung geblieben ist.
Zusätzlich rückten die Wehren zu 26 Einsätzen zur technischen Hilfe aus, wie zu Verkehrsunfällen, Beseitigung von Sturmschäden und Ölspuren, zur Unterstützung der Polizei und zur Personensuche. now
Extra

Aktuelle Mitgliederzahlen und Altersstruktur der Freiwilligen Feuerwehren in der VG Hillesheim: 387 aktive Feuerwehrleute (Stand 2003: 450); 19 Wehrleute über 60 Jahre, die in diesem Jahr oder im nächsten Jahr den Dienst beenden. (4,9 Prozent); 46 Wehrleute zwischen 55 und 60 Jahren (11,9 Prozent); 104 Wehrleute zwischen 45 und 55 Jahren(26,9 Prozent); 96 Wehrleute zwischen 30 und 45 Jahren (24,8 Prozent); 122 Wehrleute unter 30 Jahren (31,5 Prozent). now

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