Fit in fünf Tagen

DAUN/GEROLSTEIN/BITBURG. (bl) Mit fünftägigen Trainingswochen möchte das Arbeitsamt Menschen, die gerade ihren Job verloren haben, optimaler auf eine Neu-Vermittlung vorbereiten. Im Juni sind die ersten Kurse gestartet.

"2000+" heißt das jüngste Kind des Arbeitsamtes Trier. Dahinter verbergen sich Trainingswochen für Menschen, die gerade ihren Job verloren haben. Die Basis für eine schnelle Vermittlung soll während der fünf Tage, jeweils vormittags, gelegt werden. In Daun, Gerolstein und Bitburg übernehmen Mitarbeiter des Arbeitsamts sowie der Tüv-Akademie Rheinland die Schulung. Start des verpflichtenden Angebots war im Juni. Wer nicht kommt, nimmt eine Kürzung der Leistungen in Kauf."Wir möchten über die Rechte und Pflichten der Arbeitslosen informieren, über Neuerungen am Arbeitsmarkt unterrichten und ein Bewerberprofil erarbeiten: Was kann ich, was nicht", erklärt Franz-Josef Barzen vom Arbeitsamt Trier die Inhalte. Das Ziel: "Der Arbeitsvermittler kann nur dann effektiv vermitteln, wenn er weiß, wo seine zu betreuende Person steht."Das obligatorische Erstgespräch mit einem Vermittler nach einem Jobverlust böte dazu zu wenig Raum. Barzen: "Wer sich arbeitslos meldet, hat zunächst ein negatives Erlebnis zu verarbeiten und ist beim Gespräch im Arbeitsamt nicht so aufnahmefähig."Ob sich durch das Angebot die Zahl vermittelter Personen in der Eifel bereits erhöht hat, lässt sich nach Aussage von Barzen (noch) nicht sagen. "Aber man sieht, dass die Eigenbemühungen der Leute gezielter sind, weil sie wissen, wie und an wen sie sich wenden können.""Die Teilnehmer sind aufgeschlossen und froh über die Informationen", fasst Margaretha Flechtker, Leiterin der Tüv-Akademie in Daun, ihre bisherigen Erfahrungen zusammen. Bis Jahresende sind sechs Trainingswochen mit insgesamt 90 Teilnehmern in Daun vorgesehen, ebenso in Gerolstein. In Bitburg sind es zehn Wochen mit 150 Teilnehmern. "2000+" heißt das Programm, weil bis Ende 2003 im Arbeitsamt Bezirk Trier rund 2000 Menschen an solchen Trainingsmaßnahmen teilnehmen werden.Sonder-Programm für Jugendliche

Ein Ziel der Trainingswoche ist auch, den regionalen Arbeitsmarkt vorzustellen und damit auch Unternehmen. Der Arbeitgeberkontakt spielt eine Rolle. Flechtker: "Ich weiß, wo Bedarf ist, und wenn jemand im Kurs Interesse an einem Job hat, den ein Unternehmer zu vergeben hat, stellen wir den Kontakt her." Eine Konkurrenz zu den Arbeitsvermittlern sieht Flechtker darin aber nicht. "Wir arbeiten an einem gemeinsamen Ziel, die Arbeitslosigkeit zu senken."Spezielle Kurse gibt es für Jugendliche, wobei hier nicht nur gerade arbeitslos gewordene Männer und Frauen die Zielgruppe sind. Angesprochen werden auch Jugendliche, die vor ihrem ersten Job stehen - sowohl mit als auch ohne abgeschlossene Berufsausbildung. "Wir möchten ihnen den Ernst des Lebens deutlich machen. Es geht um Berufswegplanung", sagt Barzen. Anhand vorliegender Bewerbungsunterlagen werden Jugendliche gezielt von Trier aus angeschrieben. "Hier muss man die Teilnehmer öfters motivieren. Sehr häufig gefragt wird nach Weiter- und Ausbildungsmöglichkeiten", sagt Flechtker. Auch in diesem Bereich schließen Barzen und Flechtker eine Kompetenzüberlappung zur Berufsberatung der Arbeitsämter aus. Kontakt statt Konkurrenz lautet das Motto.

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