Flagge zeigen vor dem Dom

GILLENFELD. Eine Gruppe Gillenfelder fährt am Samstag nach Trier, um dagegen zu protestieren, dass Gillenfeld am 1. April vom früheren Dekanat Manderscheid zum neuen Dekanat Daun-Kelberg zugeordnet wurde. Die Gillenfelder ärgern sich vor allem darüber, wie wenig die Pfarrei-Angehörigen in die Reform einbezogen wurden.

Die Entscheidung des Bistums Trier, im Rahmen der Strukturrefom neue Dekanate zu bilden, ist zwar schon vollzogen worden, eine Gruppe Gillenfelder Christen will das aber nicht widerspruchslos hinnehmen. Sie wollen am Samstag vor dem Trierer Dom gegen die Reform protestieren. Seit dem 1. April sind die Pfarreien Gillenfeld, Brockscheid, Strohn und Strotzbüsch, die bis dahin zum Dekanat Manderscheid gehörten, dem neuen Dekanat Daun-Kelberg zugeordnet worden. Die Vorbereitungen für die Protest-Aktion laufen. Ein "Denk-Zettel", der am Samstag vor dem Dom verteilt wird, ist schon verfasst und gedruckt, heute treffen sich die Teilnehmer, um die Transparente fertig zu machen. Die Initiatorinnen der Aktion sind Monika Römer und Petra Schrott. Sie kritisieren, dass das Dekanat Manderscheid-Gillenfeld geteilt und "gewachsene und lebendige Zusammenarbeit damit zerstört" worden sei. Die Neueinteilung habe bei "vielen Menschen im ehemaligen Dekanat Manderscheid zu einer großen Enttäuschung" geführt. Das Argument, die Reform orientiere sich an den Verwaltungsgrenzen, lässt Monika Römer nicht gelten: "Wir haben in rund 30 Jahren bewiesen, dass eine erfolgreiche Zusammenarbeit über die Grenzen der Kreise Daun und Bernkastel-Wittlich hinaus möglich ist". Sie ärgert sich vor allem darüber, wie wenig die "normalen Christen" in eine für sie so wichtige Entscheidung einbezogen worden seien. Über ein Jahr lang sei in den Pfarrgemeinderäten und dem Dekanatsrat diskutiert und die Argumente, warum das Dekanat erhalten bleiben soll, nach Trier geschickt worden. "Die Bistumsleitung hat die Basis sogar dazu ermuntert, mitzuarbeiten", erklärt Monika Römer. Umso größer sei die Enttäuschung gewesen, dass über die Köpfe engagierter Christen hinweg die Reform vollzogen worden sei. "Wir sind sauer, weil wir nicht ernst genommen worden sind", sagt Monika Römer. Sie macht sich keine Illusionen: "Dass die Entscheidung steht, ist uns auch klar. Aber wir wollen Flagge zeigen und deutlich machen, dass wir das Vorgehen nicht einfach so hinnehmen." Auf einen ersten Aufruf zur Protestfahrt haben sich etwa 15 Mitstreiter gemeldet. "Egal, wie viele noch dazu kommen, wir fahren am Samstag auf jeden Fall", macht Monika Römer klar. Wer noch mitfahren will, kann sich bis Donnerstag melden bei Monika Römer, Telefon 06573/737, oder Petra Schrott, Telefon 06573/9346. Abfahrt nach Trier ist am Samstag um 14 Uhr; die Protestaktion vor dem Dom soll um 15.15 Uhr beginnen.

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