Kulturprojekt Florin Negreanu kann in Schüller weiterbauen

Schüller · Florin Negreanus großangelegter Umbau der alten Schule geht weiter, dank eines Bankkredits. Das Gleiche gilt für die Pläne des Musikers mit dem zukünftigen Kulturangebot im Dorf.

 Zügig soll es weitergehen: Musiker und Hausherr Florin Negreanu (links) mit Bauingenieur Thomas Regnery im Dachgeschoss der alten Schule.

Zügig soll es weitergehen: Musiker und Hausherr Florin Negreanu (links) mit Bauingenieur Thomas Regnery im Dachgeschoss der alten Schule.

Foto: Fritz-Peter Linden

Eins ist geblieben seit dem ersten TV-Besuch bei Florin Negreanu: Er sei, sagt er, immer noch verrückt. Sonst wäre er ja ein solches Projekt nicht angegangen. Aber zwischendurch, das gibt er zu, habe ihn doch alles sehr geschlaucht. Gemeint ist sein Plan, die alte Schule in Schüller in ein Kulturzentrum zu verwandeln. Der Geiger und Konzertmeister, geboren in Rumänien, tätig in den Niederlanden, hat vor einigen Jahren das Gebäude gekauft, seitdem baut er um. Damit dort Schulungen für Instrumentalisten, Geigenbau-Workshops und Konzerte angeboten werden können (der TV berichtete).

Nun neigen solche Vorhaben dazu, ihren Initiatoren über den Kopf zu wachsen. Logistisch, zeitlich, finanziell. Zumal die Schule ein wirklich großes Gebäude ist. Und ein Künstler wie Negreanu ja in den Niederlanden lebt, arbeitet und das Geld für den Umbau einspielen muss.

Letzteres vor allem war das Problem, mit dem der 39-Jährige sich immer stärker konfrontiert sah – die Finanzen. Konsequenz: Der Umbau ruhte eine Zeit lang. Jetzt aber geht er weiter: „Wir haben die richtige Finanzierung, mit der wir das Projekt abschließen können.“ Die Volksbank Eifel, sagt er mit ungebrochenem Enthusiasmus, habe ihm einen Kredit gewährt. Und einen Planer hat er ebenfalls engagieren können: Thomas Regnery, Bauingenieur (und SPD-Stadtbürgermeisterkandidat) aus Hillesheim.

Zeit also für ein weiteres Treffen auf Schüllerer Eifelhöhe, zusammen mit dem Ingenieur: „Absolut begeistert“ sei er von dem Vorhaben, sagt Thomas Regnery beim Ortstermin. „Ich habe dieses alte Haus in Schüller schon immer toll gefunden, weil ich es für ein absolutes Schmuckstück halte.“ Und er habe sich oft gesagt: „Mensch, was kann man daraus machen.“ Und dann sei Florin Negreanu gekommen und habe diese wirklich tollen Pläne präsentiert. Für Regnery keine Frage, sich der Sache anzunehmen. Und ja, es werde jetzt zügig weitergehen, in Kürze sollen die Sanitär- und Heizungsarbeiten beginnen.

Danach, schreibt Negreanu in einer seiner Konzertbroschüren, könnten die Zuhörer „behaglich im Warmen sitzen und nicht wie die Kinder vor 80 Jahren in einem Schulraum, der von einem einzigen Kanonenofen beheizt wurde“.

Und wann geht alles los? Die ersten Kurse, schätzt Regnery, werde man wohl schon vor dem Jahresende 2020 anbieten können.

Und noch deutlich viel früher – am Ostermontag, 22. April, 15 Uhr, in der Schüllerer Kirche, „werden wir ein sehr schönes Programm mit dem Streicherquartett spielen“, sagt Negreanu. Titel: „Easter Barock“. Für Negreanu „ein Meilenstein“ auf dem Weg zum künftigen Kunst- und Kuturzentrum in Schüller.

Die Musiker präsentieren dabei die Vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi. Im Anschluss spielen Negreanu und die Violinistin Marlene Hemmer das Konzert Nummer 8, ebenfalls von Vivaldi, und das „Konzert für Zwei Violinen“ von Johann Sebastian Bach, das „zu seinen berühmtesten Werken“ gehöre. Wie immer bei Negreanus Schüllerer Aufführungen sind der Eintritt frei und Spenden willkommen.

Sie können aber auch anders als klassisch: Deshalb bieten Negreanu und seine Kollegen bereits am Ostersonntag, 21. April, von 18 bis 18.30 Uhr, im Hof vom La Sirena da Franco in der Stadtkyller Auelstraße eine Kostprobe „mit moderner, rockiger Musik“. Natürlich auch, um auf ihre Aufführung am Tag darauf Lust zu wecken.

 Zügig soll es weitergehen: Musiker und Hausherr Florin Negreanu (links) mit Architekt Thomas Regnery in der alten Schule Schüller.

Zügig soll es weitergehen: Musiker und Hausherr Florin Negreanu (links) mit Architekt Thomas Regnery in der alten Schule Schüller.

Foto: Fritz-Peter Linden
 Seit zwei Jahren baut er um, 2020 soll es hier richtig losgehen: Florin Negreanu in einem Fenster der alten Schüllerer Schule.

Seit zwei Jahren baut er um, 2020 soll es hier richtig losgehen: Florin Negreanu in einem Fenster der alten Schüllerer Schule.

Foto: Fritz-Peter Linden

Darüber hinaus hat Negreanu schon eine Reihe weiterer Ideen rund um die Konzerte, die er seit einigen Jahren in Schüller bietet: Barockmusik, Klassik-Evergreens und mehr in Frühling, Sommer und Herbst. „Und mindestens eines dieser Konzerte soll zu einem Drei-Tage-Festival ausgebaut werden“, verspricht Florin Negreanu. Er lässt sich seinen Optimismus eben nicht nehmen.

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