Persönliches Bekannt wie ein bunter Hund

Kelberg  · Er war Forstamtsleiter, ist Kreisjagdmeister und Buchautor und folgt als Nachsuchespezialist auch weiterhin unermüdlich seinen Schweißhunden. Von Ulrich Umbach ist die Rede, der heute 70 wird.

  Ulrich Umbach mit seinen Helfern (von links) Coco, Diana und Birka.

 Ulrich Umbach mit seinen Helfern (von links) Coco, Diana und Birka.

Foto: TV/Daniel Bastian

(bb) Erstens ist er am 18. März 1950 in Darscheid in eine Sippe mit Jagdtradition hineingeboren worden. Zweitens hatte er nie einen anderen Berufswunsch, als Förster zu werden. Und drittens hängt seit jeher sein Herz an Hunden. Wer je mit Ulrich Umbach zu tun hatte, ob in seinem Beruf als Forstbeamter, in seiner Passion als Jäger, in seinen Ämtern als Kreisjagdmeister, Leistungsrichter, Schweißhundführer, Aus- und Fortbilder der Jägerschaft oder als Leser seiner Bücher „Auf Knien durch die Eifel“ (2016) und „Die Eifel-Ardennensau“ (2019), der weiß um diese drei Säulen seines Leben.

Nie wurde er müde, zu betonen, dass beim Forst nicht die Wirtschaftlichkeit an erster Stelle stehen sollte und dass reine Fichtenwälder nicht in die Eifel gehören. Dementsprechend erfolgte in seiner Dienstzeit in Revieren im Kelberger Land (1967 bis 2015) ein Waldumbau.

Als Forstamtsrat ging er vor fünf Jahren in den Ruhestand. Doch sind es die Veränderungen im Jagdgeschehen, die dem Kreisjagdmeister (seit 1989 und damit dienstältester in Rheinland-Pfalz) keine Ruhe lassen. Als Nachsuche-Spezialist gilt Umbach als einer der erfahrensten in Deutschland und im angrenzenden Ausland. Als „gleichermaßen motivierenden und mahnenden Grünrock“ und „Aushängeschild des gerechten Weidwerks“ bezeichnet ihn der Autor eines Artikels in der jüngsten Ausgabe der „Deutschen Jagdzeitung“. Und schreibt: „Umbach ist in Jägerkreisen bekannt wie ein bunter Hund.“ Dass er vor 40 Jahren die Idee zu „Anschuss-Seminaren“ hatte und die Konzeption dafür entwickelte, steht neben vielen anderen Verdiensten in einer Laudatio der Zeitschrift „Der Jagdgebrauchshund“.

Die Einstellung des Jägers zum Wild hat sich negativ geändert, weiß Ulrich Umbach – „wenn ich auch nicht alle über einen Kamm scheren möchte“, räumt er ein. Von dreitägigen Schnellkursen zur Erlangung der Jägerprüfung hält er ebenso wenig wie von büchsenreichen Drückjagden.

Schnelle Schüsse auf Wild in Ackerschneisen und Schussabgaben bei Dunkelheit bringen ihn auf die sprichwörtliche Palme. „Da geht so manche Kugel am Ziel vorbei, schlimmer noch, so manche Kugel trifft, aber nicht tödlich“, erklärt Umbach.

In diesen Fällen oder wenn Tiere bei Verkehrsunfällen verletzt werden, klingelt bei ihm das Telefon: Nachsuche! Rund 350 Mal im Jahr rückt Umbach aus und folgt seinen Hunden – aktuell den Hannoverschen Schweißhunden Birka (11) und Diana (4) –  auf der „roten Fährte“, stets mit dem Ziel, das Leid der Tiere zu verkürzen. Über seine mehr als 7000 Nachsuchen insgesamt hat Umbach genaue Statistik geführt und jeweils Zeitpunkt, Ort, Wildart, Verletzungsart, Dauer der Riemenarbeit und Hetze akribisch notiert.

Auf all das und vieles mehr wird wohl heute die Rede kommen beim 70. Geburtstag des Försters, Jägers und Hundemannes Ulrich Umbach. Gesundheit wird ihm gewünscht werden, damit er seiner Passion noch lange nachgehen kann. Und alles Gute  sowie Weidmannsheil!

(bb)
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