Fortschritt in Sachen Fußgängerbrücke?

Realisierung der Fußgänger- und Radler-Brücke neben der Hochbrücke doch schon 2010? Zumindest glaubt daran nun wieder die Stadt, weshalb heute im Stadtrat (17 Uhr, Rathaus) schon einmal ein Bebauungsplan für das Projekt aufgestellt wird.

Gerolstein. Klaus Jansen, Leiter der Bauabteilung im Gerolsteiner Rathaus, gibt sich optimistisch. Er sagt: "Nach Aussage des Chefs des Landesbetriebs Mobilität gibt es für 2010 durchaus Realisierungschancen für die Fußgänger- und Radwegbrücke. Daher wird nun im Stadtrat ein Bebauungsplan aufgestellt, damit wir schnellstmöglich Baurecht schaffen."

Geplante Brücke nah an Wohnhaus



Helmut Bell, Projektleiter im Landesbetrieb Mobilität (LBM) ist mit seiner Prognose hingegen etwas zurückhaltender. Er hält an seiner bisherigen Zeitplanung fest, nach der die Brücke "frühestens im Herbst 2011" gebaut wird (der Trierische Volksfreund berichtete).

Gründe für seine vorsichtige Prognose sind zum einen "die noch nicht abgeschlossenen Grunderwerbsfragen mit der Bahn", zum anderen "liegt die Detailplanung noch immer nicht vor". Die wird von einem Planungsbüro aus dem Westerwald erstellt.

Zwar habe er von der Bahn, so Bell, bereits eine mündliche Zusage in Sachen Grunderwerb, "aber mir liegt eben noch kein Vertrag vor, und der ist maßgeblich".

Aktuell werde, um weiterzukommen, an einer Vorentwurfsplanung mit vorläufiger statischer Berechnung gearbeitet. Zudem müsse es zwischen Bahn, Landesbetrieb Mobilität und Stadt noch weitere Abstimmungsgespräche geben, da einige Punkte noch ungeklärt seien. Einer davon dreht sich um die Frage, ob neben der bisherigen Stahltreppe zwei weitere Auf- und Abgänge direkt zu den Gleisen installiert werden sollen. Das Problem dabei: Die Signalmasten der Bahn stehen im Weg. Bell: "Die zu verlegen würde aber richtig viel Geld kosten. Daher muss man sich fragen, ob es das wert ist. Zumal es auch Überlegungen gibt, in mittlerer Zukunft eine Unterführung vom Postvorplatz zum Kasselburger Weg zu bauen."

Als weiterer Haken könnte sich erweisen, dass die geplante Brücke an einer Stelle nur 25 Zentimeter weit weg von einem Wohnhaus wäre. Derzeit sei man im Gespräch mit dem Eigentümer - auch über eine Entschädigungszahlung, so Bell.

650 000 Euro Kosten für zusätzliche Konstruktion



Ansonsten hat sich an der Planung nichts geändert. Die Kosten für die zusätzliche Brückenkonstruktion aus Stahl sowie die Fortführung des Radwegs bis zur Postbrücke werden nach wie vor mit rund 650 000 Euro beziffert. An den Kosten wird sich laut Bell auch die Stadt beteiligen müssen. In welchem Rahmen sei aber noch unklar.

Die ebenfalls geplante Neuanbindung des Kasselburger Wegs an den Radler-Kreisel (entlang der Gleise und unter der Hochbrücke hindurch) kommt nach Einschätzung der Experten auf gar keinen Fall 2010.

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