Fossilien sorgen für Unmut

PELM. Ärger wegen Fossilienfunden: Auf dem hinteren Daasberg soll ein Grabungsschutzgebiet entstehen, wenn es nach dem Willen des Landesamts für Denkmalpflege geht. Der Ortsgemeinderat ist allerdings dagegen.

Wolfgang Zaeper, Ortsbürgermeister von Pelm, ist verärgert. Grund des Ärgers ist ein Schreiben von der Kreisverwaltung. Diese teilte mit, dass sie auf Antrag der Landesdenkmalpfleger den Daasberg "durch Rechtsverordnung als Grabungsschutzgebiet" festsetzen möchte. Damit wäre die Fläche für Bauvorhaben oder andere Projekte gestorben.Dies entspricht allerdings gar nicht den Vorstellungen des Gemeinderats Pelm, der sich in einer Stellungnahme gegen ein solches Schutzgebiet ausgesprochen hat. Der hintere Daasberg ist nämlich als Erweiterung für das Baugebiet "Auf dem Daasberg", wo auch das Seniorenheim steht, vorgesehen. Andere Möglichkeiten für eine Erweiterung beziehungsweise ein anderes Baugebiet sieht Zaeper auf Grund der Lage Pelms mit Bundesstraße, Kyll und der Nähe zu Gerolstein nicht.

Außerdem: "Laut Gesetz hat so etwas im Einvernehmen mit der Gemeinde zu erfolgen." Und das sieht der Ortschef in diesem Fall nicht gegeben: "Die machen das, ohne mit der Gemeinde zu sprechen, statt im Dialog nach Lösungen für beide Seiten zu suchen."

"Das ist keine absolute Verhinderungssperre"

Die vom Amt geforderte Stellungnahme der Ortsgemeinde sieht Zaeper als Formsache ohne allzu große Hoffnung auf Erfolg. Der Ortsbürgermeister: "Was uns außerdem gewundert hat, war, dass das Gebiet mit den Grundstücksgrenzen identisch ist. Das sieht mir alles etwas willkürlich aus." Zudem sei nach seinen Informationen schon seit 100 Jahren bekannt, dass es dort Fossilien gibt. Bisher habe sich jedoch kein Denkmalpfleger dafür interessiert.

Sabine Faust vom Amt für Denkmalpflege erklärt, die Fundstellen würden dem Amt gemeldet. "Wir versuchen auf alle uns bekannten Gebiete Grabungsschutz zu legen", sagt sie. Das seien sie den nachfolgenden Generationen schuldig, damit diese auch noch etwas über die Vergangenheit erfahren könnten. Faust: "Es ist auch keine absolute Verhinderungssperre für alles."

Heinz-Peter Hoffmann, Pressesprecher der Kreisverwaltung, ist um Ausgleich bemüht. Momentan laufe das Anhörungsverfahren, sagt er. "Unsere Aufgabe ist es, sich mit den Betroffenen zusammenzusetzen, um die Frage zu klären, wie den berechtigten Interessen beider Seiten Rechnung getragen werden kann. Wir müssen eine Lösung finden, mit der beide Seiten leben können."

Zaeper hat bereits Kompromissbereitschaft signalisiert: "Würde nur ein Teil des Geländes als Grabungsschutzgebiet ausgewiesen werden, hätten wir nichts dagegen", sagt der Orts-Chef.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort