Französischer Nusskuchen und rumänischer Volkstanz

Kelberg · Die Runde der Jugendleiter der Pfarreiengemeinschaft Kelberg hat sich mit dem Thema "Auf den Spuren der Internationalen" beschäftigt und dabei auch Menschen fremdländischer Herkunft befragt.

Kelberg. Orangensalat mit Honig, Olivenpaste, französischer Nusskuchen, überbackene Auberginen: Was die neun Mädchen und zwei Jungen zwischen 15 und 18 Jahren an ihrem Stand zum Verkosten anbieten, ist nach Originalrezepten aus aller Herren Länder zubereitet. Was auf den Plakaten zu lesen ist, haben die Jugendlichen im Internet recherchiert. Und sie haben mit "Internationalen" Interviews geführt - drei Frauen und einem Mann, die in der Pfarreiengemeinschaft leben und einen deutschen Ehepartner haben. Etwa mit dem aus den Niederlanden stammenden Peter Burggraaff (Kelberg-Zermüllen). Er sagt: "Wenn man einmal sein Heimatland verlassen hat, ist man später immer nur Besucher." Das war für die Gruppe die markanteste Bemerkung.
Oder mit der Armenierin Angela Wolver (Kelberg). Sie kam mit dem in der Schule erworbenen Vorurteil nach Deutschland, dass es hier von Rassisten und Faschisten wimmele. Ihre Angst vor Rechtsradikalen sei zwar insgesamt unbegründet gewesen, hat sie der Jugendleiterrunde erzählt. Dennoch sei sie mehrmals mit fremdenfeindlichen Bemerkungen konfrontiert worden.
Die Rumänin Dana Lungu (Kelberg) sagte den Jugendlichen, dass sie sich in der ersten Zeit oft allein gefühlt habe, obwohl sie gut Deutsch konnte. Den Aktiven brachte sie einen rumänischen Volkstanz bei, und sie stellte den Kontakt zu ihrer Freundin Elisabeth Pauly (Kradenbach) her. Die stammt aus Indonesien und hatte beim Besuch der Gruppe im Kelberger Pfarrheim eine Kostprobe und das Rezept des Nudelgerichts Bami Goreng dabei. "Sie fühlt sich überhaupt nicht fremd in der Eifel", bringt die Gruppe ihren Eindruck von Elisabeth Pauly auf den Punkt - und aufs Plakat.
Unter den beim Kindergartenfest angebotenen fremdländischen Speisen ist auch eine Platte mit der Gebäckspezialität "Berliner Brot". Es sei ein Hinweis darauf, dass sie sich auch mit ihrer eigenen Herkunft beschäftigt hätten, betonen die Jugendlichen. "Wir haben darüber diskutiert, warum die Nazi-Vergangenheit Deutschlands immer noch eine Belastung und ein Problem darstellt, und wir haben unsere eigenen Vorurteile Ausländern gegenüber thematisiert", erklären Nadine Kreuser und Melina Mauren, die als Leiterinnen der Gruppe in Zusammenarbeit mit dem Pastoralreferenten David Bruggeman für die Organisation des Projekts der Kelberger verantwortlich waren. bb
STIMMEN zur Aktion
Lukas Hoffmann (Kelberg): "Wir haben viel Neues über die Herkunftsländer unserer Interviewpartner gelernt."
Luisa Horten (Boxberg): "Ich finde es gut, dass wir uns mit der Herkunft von Menschen beschäftigt haben, die aus anderen Ländern stammen und nun mit uns zusammen in unseren Dörfern leben."
Michelle Horten (Boxberg): "Mich hat am meisten interessiert, zu erfahren, wie sich Menschen aus dem Ausland fühlen, wenn sie sich hier bei uns niederlassen."
Anne Jax (Kelberg): "Es war eine tolle Erfahrung, ein Projekt und den Alltag selbst zu organisieren."
Julia Lenarz (Kelberg): "Das Projekt hat großen Spaß gemacht, und wir haben viel gelacht. Ich wünsche mir, dass wir so etwas öfter zusammen machen."
Außer ihnen waren an der Aktion der Pfarreiengemeinschaft Kelberg noch beteiligt: Stefan Baden (Kelberg), Sarah Gottfried (Kelberg), Kerstin Jakobs (Beinhausen) und Franziska Kaiser (Kelberg). bb
Extra

Lukas Hoffmann: "Wir haben viel Neues über die Herkunftsländer unserer Interviewpartner gelernt." Luisa Horten: "Ich finde es gut, dass wir uns mit der Herkunft von Menschen beschäftigt haben, die aus anderen Ländern stammen und nun mit uns zusammen in unseren Dörfern leben." Michelle Horten: "Mich hat am meisten interessiert, zu erfahren, wie sich Menschen aus dem Ausland fühlen, wenn sie sich hier bei uns niederlassen." Anne Jax: "Es war eine tolle Erfahrung, ein Projekt selbst zu organisieren." Julia Lenarz: "Ich wünsche mir, dass wir so etwas öfter zusammen machen." Außerdem waren an der Aktion beteiligt: Stefan Baden, Sarah Gottfried, Kerstin Jakobs und Franziska Kaiser. bb

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