Freibadsanierungen lassen auf sich warten

Daun/Gillenfeld · In Daun und Gillenfeld wird darauf gewartet, dass das Land Geld bereitstellt für die Sanierung und Modernisierung der Freibäder am Gemündener Maar und am Pulvermaar. Geld aus europäischen Fördertöpfen ist schon zugesagt.

Daun/Gillenfeld. Einen Vorgeschmack auf den Sommer mit vielen Tagen, an denen das Thermometer weit über 20 Grad klettert, hat es in den vergangenen Wochen schon gegeben. Und viele hoffen nun darauf, dass auch das Pulvermaar und das Gemündener Maar bald "Badetemperatur" erreichen. Die Naturfreibäder sind nicht nur bei Einheimischen und Urlaubern, sondern auch bei Gästen aus den Nachbarkreisen beliebt. Auch deshalb wollen die Besitzer - die Stadt Daun und die Gemeinde Gillenfeld - die Bäder modernisieren.
Beispiel Pulvermaar-Freibad: Vor mehr als 20 Jahren letztmals ausgebaut, ist die Freizeiteinrichtung in die Jahre gekommen. Deshalb soll sie durch eine Neugestaltung des Eingangs, die Erweiterung und Umgestaltung des Sanitär-, Umkleide- und Gastronomiebereichs sowie die Sanierung des Kinderschwimmareals attraktiver werden. Ein Projekt, das die eigenen Möglichkeiten der chronisch finanzschwachen Gemeinde Gillenfeld übersteigt, werden die Investitionskosten doch auf rund 700 000 Euro geschätzt. Deshalb hatte die Gemeinde Unterstützung bei der Europäischen Union (EU) und dem Land beantragt. Mit einem Teilerfolg: Brüssel hat im vergangenen Jahr einen Zuschuss von 30 Prozent bewilligt, auf weitere 50 Prozent hofft die Gemeinde vom Land. Diese Summe hatte der scheidende Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) 2009 bei einem Besuch in Gillenfeld in Aussicht gestellt. Voraussetzung: Die Gemeinde gibt eine Studie in Auftrag, mit der das gesamte touristische Potenzial des Pulvermaars und seiner Umgebung untersucht wird. Problem: Auch dafür braucht Gillenfeld Geld.
Nun besteht Hoffnung, dass dieses demnächst bewilligt wird. Laut Werner Klöckner, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Daun, ist "in Kürze der Bewilligungsbescheid zu erwarten. Es wird dann umgehend mit der Umsetzung der Untersuchung begonnen." Sobald diese vorliege, gehe sie ans Innenministerium, wo über die Förderung entschieden werde.
Gemeinden üben sich in Geduld


Also heißt es weiter warten für Gillenfeld. Dabei hatte Ortsbürgermeisterin Heike Hermes gehofft, dass es schneller gehen könnte, nachdem die vermeintlich höchste Hürde - die Bewilligung der EU-Mittel - schon vor fast einem Jahr genommen worden war. "Es ist eine unbefriedigende Situation für uns. Nach jedem Winter gibt es Reparaturbedarf im Freibad, und wir stellen uns dann die Frage: Hat es Sinn, eigenes Geld in kleinere Arbeiten zu investieren, wenn vielleicht bald die Finanzierung der umfassenden Modernisierung durch ist?", berichtet sie. "Ich hoffe nun, dass es nicht mehr allzu lange dauert. Denn langsam drängt die Zeit, endlich mit der Modernisierung beginnen zu können."
In Geduld haben sich auch die Dauner üben müssen, denn das Projekt "Modernisierung des Freibads Gemündener Maar" ist schon einige Jahre in der Warteschleife. Mehrfach hatte die VG Daun für das Projekt EU-Fördermittel beantragt, eine Bewilligung gab es nach zwei vergeblichen Anläufen im vergangenen Jahr. Die Förderzusage der EU über 50 Prozent der Investitionssumme von rund 590 000 Euro liegt zwar nun vor, aber das nötige Geld (30 Prozent) aus Mainz ist noch nicht bewilligt.
Das Hauptaugenmerk bei der Modernisierung des Dauner Freibads liegt auf der Sanierung des großen Schwimmbeckens des Freibads. Zudem sind eine Kletterwand, ein Badminton- und ein Beachvolleyballfeld geplant. Während das Ministerium nicht von einer schnellen Bewilligung ausgeht ("Mittel könnten im Landeshaushalt 2012/2013 bereitgestellt werden"), hofft Klöckner darauf, dass es nicht so lange dauert: "Die Kofinanzierungsbewilligung des Landes fürs Gemündener Maar könnte jeden Tag eintreffen."

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