Freie Fahrt - aber vorerst nur für Zilsdorfer

Walsdorf-Zilsdorf · Nach gut einem Jahr Bauarbeiten auf der durch Zilsdorf führenden Bundesstraße 421 ist für die Einwohner des Walsdorfer Ortsteils Licht am Ende des Tunnels zu sehen.

Freie Fahrt - aber vorerst nur für Zilsdorfer
Foto: Helmut Gassen (HG) ("TV-Upload Gassen"

Walsdorf-Zilsdorf. Aufatmen bei den Zilsdorfern: Ab übernächster Woche ist wieder Anliegerverkehr im Walsdorfer Ortsteil möglich. Aufatmen aber vorerst nur für die Zilsdorfer, denn die Vollsperrung der B 421 für den Durchgangsverkehr wird damit noch nicht aufgehoben, stellt Robert Simon vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein klar. Die Hauptverkehrsachse im Kreis, die vom Südosten über Daun und Hillesheim bis in den Nordwesten nach Stadtkyll führt, ist offiziell weiter gesperrt - bis voraussichtlich Jahresende.
Für die Zilsdorfer wird der Streckenabschnitt im Dorf von der Baufirma so hergerichtet, dass sie im Anliegerverkehr fahren können. Auch zur Freude von Ursula Gilles: "Das ist schön, das die Straße wieder für uns offen ist und ich nicht mehr diese Umwege fahren muss, um nach Hillesheim zu kommen", sagt die Zilsdorferin.
Auch Ortsbürgermeister Horst Kolitsch und Ortsvorsteherin Rita Slupek sind froh, "wenn die Straße wieder auf ist."
Slupek lobt die Einstellung der Dorfbewohner, die "dem Projekt immer positiv gegenüberstanden und bereit waren, Einschränkungen hinzunehmen". Sie und Kolitsch schätzen die Arbeit der Baufirma. "Die beste, die es gibt", sagt der Ortsbürgermeister.
Polier Norbert Schmitz von der Firma Backes Bau hört das Lob natürlich gern. "Wir haben schon ordentlich Gas gegeben", sagt er. An den letzten 120 Metern bis zum "Lückenschluss" arbeitet Schmitz mit seinen Männern am Ortsausgang von Zilsdorf. Der Unterbau der B 421 ist so weit fertig, es werde in dem noch auszubauenden Bereich noch ein Querdurchlass verlegt sowie Leerrohre für DSL-Leitungen, bevor die Asphaltschicht drauf kommt.
An diese Baustelle wird sich Norbert Schmitz aber noch lange erinnern, vor allem wegen der vielen uneinsichtigen Autofahrer, die trotz Vollsperrung immer wieder versucht hätten, durch die Baustelle zu fahren. "So schlimm wie hier war es noch nie." Es seien auch nicht die Einheimischen, sondern viele, die vom Navi hierher geleitet würden:
"Dann fahren sie auf abenteuerlichen Wegen über die Wiesen um die Baustelle, wenn sie merken, dass hier nichts geht." Und wie zur Bestätigung rollen wieder zwei Autos mit Dauner Kennzeichen heran. Die Männer winken sie zuerst durch, bis die Autofahrer dann nach ein paar Metern sehen, dass sie in einer Sackgasse gelandet sind. Also drehen und zurück, begleitet mit ein paar saftigen Worten der Bauarbeiter. "So geht das jeden Tag", sagt Norbert Schmitz, bleibt aber trotzdem gelassen.
Ortsvorsteherin Rita Slupek kennt das Problem mit den Autofahrern, die sich Schleichwege ums Dorf suchen, natürlich auch. Und ärgert sich, weil sie weiß, dass das die Gemeinde einiges kosten wird. Denn "die haben uns die ganzen Wirtschaftswege kaputt gefahren."

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