Abhängigkeit Neues Angebot für Angehörige von Suchtkranken: In Hillesheim gründet sich eine Selbsthilfegruppe

Hillesheim/Gerolstein · Ingrid Stange aus Gerolstein hat den Ball ins Rollen gebracht: Nachdem sie als Angehörige eines Alkoholabhängigen im Interview mit unserer Zeitung sehr persönlich über ihre Erfahrungen und Gefühle gesprochen hatte, meldeten sich etliche Betroffene. So geht am 20. Oktober in Hillesheim eine neue Selbsthilfegruppe (SHG) des Freundeskreises Suchtkrankenhilfe an den Start.

 Alkoholismus betrifft nicht nur den Suchtkranken, sondern sein ganzes Umfeld: Familie, Freunde, Arbeitskollegen. Sie können sich jetzt in der neuen Selbsthilfegruppe in Hillesheim aussprechen, austauschen und beraten lassen

Alkoholismus betrifft nicht nur den Suchtkranken, sondern sein ganzes Umfeld: Familie, Freunde, Arbeitskollegen. Sie können sich jetzt in der neuen Selbsthilfegruppe in Hillesheim aussprechen, austauschen und beraten lassen

Foto: Getty Images/iStockphoto/axelbueckert

Unter dem Titel „Irgendwann bestimmt die Sucht des einen das Leben des anderen“ hatte der Trierische Volksfreund am 23. September Ingrid Stanges Geschichte veröffentlicht. Sehr persönlich hatte die 60-Jährige erzählt, wie sie unter der Alkoholsucht ihres jüngsten Bruders gelitten, ihre Co-Abhängigkeit erlebt und seinen alkoholbedingten Tod im Alter von 42 Jahren bis heute nicht verwunden habe. Aber auch um die Unterstützung durch den Freundeskreis Suchtkrankenhilfe e.V. ging es. Denn deren Treffen besucht sie seit 2010, dem Todesjahr ihres Bruders. „Hier kann ich sprechen. Hier werde ich verstanden. Hier wird mir zugehört. Hier wird gemeinsam nach Lösungen und Wegen gesucht.“ So hatte Ingrid Stange das Wesentliche dieser SHG auf den Punkt gebracht. Und versprochen, sich dafür zu engagieren, dass betroffene Angehörige (wieder) lernen, sich selbst wichtig zu nehmen und für sich selbst zu sorgen.