Frostschäden kosten Autofahrer Nerven

Rund ein Dutzend Aufträge an Firmen sowie 66 Streckenabschnitte, die die Straßenmeistereien in Eigenregie ausbessern: Die beiden vergangenen harten Winter führen seit Wochen zu deutlich mehr Baustellen auf den Straßen in der Eifel.

 Aufgefräste Straßen und Verkehrsbehinderungen: Damit müssen die Autofahrer – wie hier bei Kerpen – auf vielen Straßen in der Eifel rechnen. TV-Foto: Mario Hübner

Aufgefräste Straßen und Verkehrsbehinderungen: Damit müssen die Autofahrer – wie hier bei Kerpen – auf vielen Straßen in der Eifel rechnen. TV-Foto: Mario Hübner

Daun/Gerolstein/Bitburg/Prüm. Leere öffentliche Kassen - so weit das Auge blickt. Aber dennoch wird man als Autofahrer in der Eifel derzeit von Umleitung zu Umleitung gelotst und stößt schon an der übernächsten Kreuzung wieder auf die nächste Baustelle, die nächste unerwartete Ampel. Zumindest kommt es einem so vor. Alles nur Einbildung, oder wird doch mehr als sonst in den Straßenbau investiert?

"Nein, der Schein trügt nicht. Es knubbelt sich wirklich", sagt Josef Arens, Abteilungsleiter Bau beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Gerolstein, der für Ausbau und Erhaltung des Netzes an Bundes-, Land- und Kreisstraße im Eifelkreis Bitburg-Prüm und im Vulkaneifelkreis zuständig ist. Das sind insgesamt fast 2500 Kilometer Straße.

Der Hauptgrund dafür ist die Beseitigung von Schäden, die der lange und schneereiche Winter 2009/2010 hinterlassen hat. Hinzu kommt, dass die ebenfalls lange Frostperiode zuvor den Straßen in der Eifel zugesetzt hat.

"Wir haben rund ein Dutzend zusätzliche Aufträge an Firmen nur zur Beseitigung der Winterschäden vergeben", sagt Arens (siehe Extra). Das Kostenvolumen: rund 1,6 Millionen Euro.

"Hinzu kommen noch 66 Streckenabschnitte, die die Straßenmeistereien in Eigenregie ausgebessert haben", fügt Bruno von Landenberg hinzu. Er ist beim LBM zuständig für die Straßeninstandsetzung und die Straßenmeistereien.

In Zahlen ausgedrückt: Wurden 2009 für diese Vorhaben 7259 Tonnen Asphalt verbaut, waren es in diesem Jahr 13 461 Tonnen. Also fast doppelt so viel.

Doch die in Eigenregie ausgeführten Arbeiten sind keine Flickschusterei mehr, wie von Landenberg betont. Er sagt: "Wir bauen das Material inzwischen nicht mehr von Hand, sondern ebenso wie die Firmen mit Mini-Fertigern ein, die wir uns ausleihen. Das ist qualitativ deutlich besser und somit auch langlebiger." Günstiger als Aufträge an Firmen ist es ohnehin, denn das Personal wird ohnehin bezahlt.

Und es gibt noch einen Grund dafür, dass es "sich knubbelt". Zwar ist das Investitionsvolumen in den Straßenbau (ohne die A 1) in den beiden Kreisen mit rund 30 Millionen Euro in diesem Jahr im Rahmen der Vorjahre geblieben (2009: 32 Millionen Euro; 2008: 27,5 Millionen Euro), wie LBM-Mann Arens sagt. "Doch die rund 50 Maßnahmen, die wir vergeben haben, sind mehr als sonst. Wir hatten auch viele kleine dabei." Die Palette reicht vom Kleinausbau einer Strecke für 150 000 Euro bis zum teuersten Vorhaben: der Sanierung der B 257 bei Wolsfeld für rund drei Millionen Euro.

Extra


Straßenbau Auf folgenden Streckenabschnitten haben in diesem Jahr Firmen im Auftrag des LBM Winterschäden beseitigt: L 1 Seimerich - Körperich (600 Meter) und Körperich - Obersgegen (1000 Meter), L 32 Staffelstein - A 60 (1250 Meter), L 28 Kirchweiler - Daun-Steinborn (900 Meter), L 46 Rothaus - L 36 (725 Meter), L 27 Neroth - Kirchweiler (1000 Meter), L 4 Ortsdurchfahrt Mettendorf (1200 Meter). Folgende Aufträge sollen noch in diesem Jahr erledigt werden bzw. werden derzeit in Angriff genommen: L 10 Ortsumgehung Kerpen (1000 Meter), L 46 Beinhausen - B 410 (1850 Meter), L 5 Rommersheim - Giersdorf (1600 Meter), L 24 Schönfeld - Steffeln (1400 Meter). (mh)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort