Frühjahrsputz auf dem Berg

Damit im Herbst auf den Terrassen auf dem Burgberg ein Rosen- und Kräutergarten entstehen kann, befreien Langzeitarbeitslose derzeit das Areal von Unrat und Unkraut. Rund acht Stunden täglich sind sie mit den Arbeiten beschäftigt.

Gerolstein. Mit großem Druck schießt das Wasser aus dem Hochdruckreiniger, den Jürgen Herold in der Hand hält, gegen das Mauerwerk. Der Langzeitarbeitslose ist konzentriert mit seiner Aufgabe beschäftigt und hat ein klares Ziel vor Augen: Der Gerolsteiner Burgberg soll schöner aussehen.

Um das zu erreichen, sind Jürgen Herold und sechs weitere Langzeitarbeitslose seit mehreren Wochen im Einsatz. Sie befreien das Mauerwerk und die Terrassen von Unkraut und entfernen überflüssige Baumstämme.

"Die Arbeit tut mir gut. Ich brauche das einfach", erzählt Jürgen Herold und bearbeitet mit dem Hochdruckreiniger weitere Teile der alten Mauern unterhalb der Löwenburg.

Der Einsatz der Helfer, die Arbeitslosengeld II beziehen, ist für die Stadt eine kostengünstige Lösung. "Die Arbeitslosen übernehmen hier Aufgaben, die sonst nicht leistbar wären", erklärt Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz. Beteiligt sind an dem Projekt neben der Stadt und dem Bauhof auch das Bildungsunternehmen Dekra Akademie, die den Großteil der Arbeitslosen für das Projekt gestellt hat.

Perspektive auch für die Helfer



Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Sanierung des Burgbergs, die in diesem Frühjahr begonnen und im Herbst abgeschlossen werden sollen, auf rund 10 000 Euro. Dazu zählen auch Baumfällarbeiten, die Mitarbeiter des Forstamts übernommen haben. "Die Arbeiten hier auf dem Berg sind ein wichtiger Anfang für unser Vorhaben, das Ensemble Löwenburg, Wasserturm und Burgberg wieder herzurichten", sagt Schwartz. Schließlich sei das Areal auch Teil des Eifelsteigs.

Damit dieser Plan gelingt, haben die sieben fleißigen Helfer auf dem Burgberg seit Wochen viel zu tun. Im Herbst sollen auf den Terrassen auf dem Burgberg ein Kräuter- und ein Rosengarten angelegt werden. Noch mindestens zwei Monate werden die Helfer unterhalb der Löwenburg mit den Vorarbeiten dafür beschäftigt sein. Die nötigen Kenntnisse haben sich Jürgen Herold und seine Kollegen schnell angeeignet. Neben dem Hochdruckreiniger kommen nur wenige Werkzeuge zum Einsatz. "Das Arbeitsgerät ist hier größtenteils der Handbagger", sagt der erste Beigeordnete Hermann Lux mit einem Schmunzeln.

Die langzeitarbeitslosen Helfer haben durch die Arbeit auf dem Burgberg Hoffnung geschöpft, dass es beruflich für sie wieder eine Perspektive gibt. Hermann Lux ist von dem Einsatz und dem Talent der Helfer begeistert. Er verspricht: "Wir werden den Jungen dabei helfen, wieder einen guten Arbeitsplatz zu bekommen."

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