Einzelhandel Wintermäntel wandern in den Schrank
Gerolstein · Frühlingserwachen in Gerolstein: Der erste verkaufsoffene Sonntag lockt viele Besucher in die Brunnenstadt.
Der kalendarische Eifeler Frühlingsbeginn kann nach den Wetterbeobachtungen der vergangenen Jahre getrost auf den zweiten Sonntag im März verlegt werden – also auf den Tag, wenn die Gewerbetreibenden Gerolsteins die Saison der verkaufsoffenen Sonntage in der Vulkaneifel beginnen. Die Sonne schaut am Sonntag zwar nur kurz vorbei, doch es bleibt trocken, und die milden Temperaturen verführen viele der Gäste dazu, sich ein erstes Eis unter freiem Himmel schmecken zu lassen. Die parallel stattfindende Auto–, Landmaschinen– und Zweiradschau ist längst ein Selbstläufer, der viele Interessierte an den Brunnenplatz und in die Hauptstraße lockt. „Bevor es hier zu voll wird, kann ich mir einige der Autos in Ruhe anschauen“, sagt ein Besucher. „Die Autohäuser haben bestimmt nichts dagegen.“ Fast alle Gerolsteiner Geschäfte öffnen am Sonntag ihre Tür, und die wenigen, die das nicht tun, bleiben laut Hinweisschildern wegen Krankheit geschlossen. Die Grippewelle macht eben auch vor Ladenbesitzern nicht halt.
Etliche in der Hauptstraße aufgebaute Stände bieten Abhilfe, falls der Magen knurrt: Obst und Gemüse, Fleischspezialitäten oder eine Schale Pommes-Frites sind im Angebot, und auch die gemeine Currywurst ist den Gästen im Zentrum eine kleine Warteschlange wert.
Hans-Hermann Grewe, Vorsitzender des Gero-Teams, freut sich, dass sich die Brunnenstadt bereits zu früher Stunde füllt. Und er gibt noch zwei Tipps: „Im Rondell stellt der Landesbetrieb Mobilität mit dem Radwanderland ein neues Projekt vor, und unten in der Bahnhofsstraße schnitzt ein Kettensägekünstler an einer Skulptur, die für das neu gestaltete Kyllufer vor dem Rathaus gedacht ist.“ Also immer dem Gesang der Kettensäge folgen, und da steht er: Künstler Roger Malter aus Gönnersdorf schnitzt im Auftrag des Gewerbevereins aus einem Stück Baumstamm einen Adler, der eine Forelle im Fang trägt. „Viel zu sehen gibt es da noch nicht, wahrscheinlich bin ich erst am Abend fertig“, sagt Malter.
Im Rondell stellt LBM-Mitarbeiterin Melanie Stellmess das Projekt Radwanderland vor. „Es handelt sich um insgesamt 1044 Kilometer Radwege in Rheinland-Pfalz, die der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club in diesem Jahr mit vier Sternen klassifizieren wird. Höchstpunkzahl sind sechs Punkte. Die Website des Projektes ist für alle interessant, die auf dem Drahtesel durch unser Bundesland wollen. Radwanderland.de bietet Downloads von Plänen, GPS-Tracks und vieles mehr.“