Mürlenbach. (bb) Seit 1933 leben in einer ehemaligen Privatvilla in der Birresborner Straße "Schwestern der Heiligen Elisabeth". Fast fünf Jahrzehnte führten sie - bis zum Jahr 2005 - ein Altenpflegeheim. Heute nehmen die fünf noch verbliebenen Ordensfrauen Erholung suchende Priester und Schwestern bei sich auf, eine arbeitet auswärts in der Altenpflege.Wer die Elisabetherinnen in dem hoch aufragenden, weit verzweigten Gebäude besucht und wie die TV-Reporterin von Schwester Irmgard empfangen wird, freut sich über die Herzlichkeit und Freundlichkeit. Mit ihren 43 Jahren ist sie die Jüngste im Haus. Und wer schließlich ihre Mitschwestern Cyrilla, Eliana, Luzia und Marie Dominika kennen lernt, spürt bald: Hier herrschen ein guter Geist, ein aufmerksames Miteinander, ein respekt- und liebevoller Umgang. Schwester Marie Dominika ist von allen am längsten im Don-Bosco-Haus in Mürlenbach; sie weiß am meisten über die Einrichtung und seine Geschichte und lässt im Gespräch die wesentlichen Stationen Revue passieren.In den 1920er Jahren hatte ein Mürlenbacher Architekt die großzügige Villa für sich erbauen lassen. Als sie nur wenige Jahre später zum Verkauf anstand, erwarb das Bistum Trier das Gebäude, erweiterte es um eine Kapelle, einen Speisesaal und sechs Zimmer und beauftragte die Ordensgemeinschaft der "Schwestern der Heiligen Elisabeth" mit der Führung eines Exerzitienhauses. "1933 kamen die ersten Schwestern", erzählt Marie Dominika. Ausbildung von Altenpflegerinnen

Während des Zweiten Weltkrieges wurden die pflegebedürftigen Bewohner des Trierer Irminenstifts nach Mürlenbach evakuiert und im Don-Bosco-Haus untergebracht. Damit war eingeläutet, was bis 2005 dauerte: In mehr als fünf Jahrzehnten wurden hier alte und kranke Menschen gepflegt. Schließlich entsprach das Haus nicht mehr den heutigen Anforderungen, am 30. Juni 2005 war Schluss - trotz Unterschriftenaktion von Dorfbewohnern und Angehörigen (der TV berichtete). Bis dahin hatten hier mehr als 20 Altenpflegerinnen ihre praktische Ausbildung absolviert.Heute kommen Priester sowie Schwestern aus dem Mutterhaus Luxemburg oder den vier Niederlassungen, die der Orden neben Mürlenbach in Deutschland noch hat, zur Erholung in das Haus im Kylltal. Schwester Irmgard arbeitet als Altenpflegerin im Regina-Protmann-Haus in Daun. "Wir anderen sind ja alle in Rente", erklärt Schwester Marie Dominika, die 69 Jahre alt und von Beruf Schneidermeisterin ist. "Sie ist auch unsere Köchin, und sie hat den Führerschein", betont Schwester Luzia. Die 66-Jährige ist Krankenschwester, und - "der Titel ist nicht wichtig" - die Oberin im Don-Bosco-Haus. Auch die Mitschwestern Eliana (93) und Cyrilla (68) sind von Beruf Krankenschwester. Die Elisabetherinnen leben nach der Regel des heiligen Franziskus und haben mit ihrem Gelübde Keuschheit, Armut und Gehorsam versprochen. Ihr Tag beginnt um 6.45 Uhr mit dem Morgenlob, um 8.30 Uhr ist Rosenkranz, um 15.30 Uhr Vesper. Jeden Tag nehmen die Schwestern an einer heiligen Messe in einer der Kirchen oder Kapellen ihrer Pfarreiengemeinschaft (Birresborn, Densborn, Mürlenbach) teil. An jedem Mittwoch feiert Ortspfarrer Gerhard Schwan für die Hausbewohner und Gläubige aus dem Dorf in der Hauskapelle eine Messe, jeden Donnerstag ist um 8.30 Uhr eine Betstunde. "Da beten wir auch immer für neue Berufungen", sagt Schwester Luzia. Auf die Frage, wie es mit dem Don-Bosco-Haus weitergehen werde, hat Schwester Marie Dominika eine ebenso knappe wie klare Antwort: "Das weiß der Herrgott."Kontakt: Schwesternkonvent Don-Bosco-Haus, Birresborner Straße 21, 54570 Mürlenbach, Telefon 06594/924300.