Für den Brubbel sprudelt das Geld

Daun · Das Gelände rund um den Wallenden Born wird für insgesamt 280 000 Euro umgestaltet. Den Großteil der Kosten zahlt die EU. Es sollen unter anderem ein neues Besucherzentrum und mehr Parkplätze gebaut werden.

 Der Ausbruch: Die Fontäne des Brubbels in Wallenborn schießt bis zu vier Meter hoch in die Luft. TV-Foto: Klaus Kimmling

Der Ausbruch: Die Fontäne des Brubbels in Wallenborn schießt bis zu vier Meter hoch in die Luft. TV-Foto: Klaus Kimmling

Daun. Das lange Warten hat sich gelohnt: Die Ortsgemeinde Wallenborn (Verbandsgemeinde Daun) kann für 280 000 Euro das Umfeld des Brubbels neu gestalten. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier hat den dafür erforderlichen Zuschuss in Höhe von 177 000 Euro bewilligt. Das Geld stammt aus dem "Leader-Projekt" der Europäischen Union, mit dem die Entwicklung des ländlichen Raumes gefördert wird (der TV berichtete). Neben der EU steuert auch die Verbandsgemeinde Daun noch 28 000 Euro bei, weiteres Geld ist bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Vulkaneifel beantragt. Den Rest muss die Ortsgemeinde selbst tragen.
"Ich bin hocherfreut über diesen positiven Bescheid", sagt Ortsbürgermeisterin Madlene Steffes. Die Gemeinde hat bereits vor sechs Jahren den ersten Antrag zur Modernisierung des Geländes rund um den Kaltwassergeysir (siehe Extra) gestellt. Nun hat es geklappt.
Sanierung dringend notwendig


Wieso eine Sanierung des Geländes notwendig ist, wird vor Ort schnell deutlich. Rund um den Brubbel gibt es bisher keine Toiletten, wenig Parkplätze, enge Straßen und schlechte Wendemöglichkeiten für Busse. "Wir wollen insgesamt die Infrastruktur verbessern - eine Maßnahme, die nicht nur den Gästen, sondern auch den Anwohnern zugute kommt", sagt Madlene Steffes.
Die Ortsbürgermeisterin erhofft sich eine Aufwertung von Wallenborn als Touristenziel, will den Brubbel für Besucher attraktiver machen und besser mit den anderen geotouristischen Zielen in der Region, wie den Dauner Maaren, verknüpfen. Wie soll das konkret aussehen?
Mit dem Geld soll ein neues Besucherzentrum mit Ticket- und Auskunftschalter gebaut werden, in dem sich dann auch Damen-, Herren- und Behindertentoiletten befinden. Der Parkplatz soll vergrößert, Wende- und Parkmöglichkeiten für Busse sollen geschaffen werden. Außerdem sind neue Informationstafeln geplant, die auf die anderen Sehenswürdigkeiten in der Region hinweisen. Damit die hochverschuldete Ortsgemeinde Wallenborn ihren Teil der Kosten etwas besser stemmen kann, wird der Eintrittspreis von einem Euro auf 1,50 Euro angehoben. Kinder zahlen keinen Entritt. Die Erhöhung ist eine Auflage der Kommunalaufsicht, die den Haushalt der Gemeinde genehmigen muss. "Dafür bekommen die Besucher aber ja auch mehr geboten", sagt Ortsbürgermeisterin Steffes. Wann es mit den Baumaßnahmen losgehen kann, ist noch nicht klar. "Ich hoffe, dass es im Frühjahr so weit ist", sagt Madlene Steffes. "Ich bin froh und erleichert, dass wir jetzt endlich anfangen können."
Meinung

Endlich tut sich was!
Dass die Ortsgemeinde Wallenborn finanzielle Unterstützung für die Umgestaltung des Geländes rund um den Brubbel bekommt, war längst überfällig. Der Geysir ist ein Alleinstellungsmerkmal, aus dem die Gemeinde viel mehr touristisches Kapital schlagen kann, als sie es bisher tut. Nicht zu vergessen: Hier geht es nicht nur um Wallenborn. Eine Aufwertung des Brubbels nutzt dem Tourismus in der ganzen Region. Dass die Ortsgemeinde den Eintrittspreis anhebt, ist nachvollziehbar und richtig. In Andernach kostet die Besichtigung des Geysirs (inklusive Museumsbesuch und Schifffahrt) 13,50 Euro. Da sind 1,50 Euro nicht zu viel verlangt. m.meissner@volksfreund.deExtra

Der Wallende Born, im Volksmund Brubbel genannt, ist neben dem Geysir Andernach einer von zwei aktiven Kaltwassergeysiren in Deutschland. Im Gegensatz zum Andernacher Geysir bricht er ohne technische Kontrolle alle 30 bis 35 Minuten aus. Der Ausbruch dauert ungefähr fünf Minuten. Für zehn Sekunden schießt dann das Wasser in einer zwei bis vier Meter hohen Fontäne in die Luft, danach brodelt es für ungefähr fünf Minuten weiter. Der Brubbel bricht aus, weil sich im Grundwasser ein Gas-Wasser-Gemisch bildet. Wenn diese Lösung gesättigt ist, also wenn sich kein Gas mehr im Wasser lösen kann, wird der Druck unter der Erde zu groß. Das Gas entweicht und wirbelt dabei das Wasser so stark auf, dass sich die meterhohe Fontäne bildet. Ungefähr 65 000 Besucher kommen jedes Jahr zum Brubbel, Tendenz steigend. mem

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