Furcht vor dem Führerscheinverlust

Mehr Unfälle, aber weniger Verletzte und Tote hat die Polizeiinspektion (PI) Daun im vergangenen Jahr verzeichnet. Auffällig in der Bilanz 2007: Die Zahl der Unfall-Fluchten ist deutlich gestiegen.

 Bedenklicher Anstieg: Die Zahl der Unfall-Fluchten hat im vergangenen Jahr um 38 Fälle auf 317 zugenommen. Foto: dpa

Bedenklicher Anstieg: Die Zahl der Unfall-Fluchten hat im vergangenen Jahr um 38 Fälle auf 317 zugenommen. Foto: dpa

Daun. Im Vergleich zu 2006 hat die Zahl der Verkehrsunfälle im Zuständigkeitsbereich der PI Daun (umfasst die Verbandsgemeinden Daun, Kelberg, Hillesheim und Gerolstein) zugenommen. Waren es 2006 noch 1942 Verkehrsunfälle, so stieg 2007 die Zahl auf 2027. Trotz des leichten Anstiegs wertet Horst Krämer, Verkehrssicherheitsberater der PI und schon seit vielen Jahren für die Erstellung der Unfallstatistik zuständig, die Bilanz 2007 als "durchschnittlich, ohne große Ausreißer." Als positiv hebt er hervor, dass trotz der gestiegenen Zahl der Unfälle die Zahl der dabei Verletzten oder Getöteten zurückgegangen ist. "Die Anzahl der Unfälle mit leicht verletzten Personen ist um sieben auf 143, mit schwer verletzten Personen um sieben auf 77 und mit Getöteten um drei auf drei gefallen", berichtet Krämer. Er hebt ein weiteres Detail der Statistik hervor: "Auch im vergangenen Jahr haben wir keinen Unfall verzeichnen müssen, der sich auf dem Schulweg ereignet hat." Bedenklich ist für ihn hingegen die gestiegene Zahl der Unfall-Fluchten: Sie stieg im vergangenen Jahr um 38 Fälle auf 317. Zu den Gründen kann Krämer nur Mutmaßungen anstellen: "Viele jüngere und auch ältere Fahrer entziehen sich der Aufklärung des Unfallgeschehens, um nicht Gefahr zu laufen, den Führerschein in der Probezeit zu verlieren oder als Senior als nicht mehr verkehrstauglich eingestuft zu werden." Hauptverursacher der schweren Unfälle mit Personenschaden ist laut Krämer immer noch die Altersgruppe der jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 24 Jahren, gefolgt von der Gruppe der Senioren ab 65 Jahren. "Die Beteiligung älterer Fahrer am Gesamtunfallgeschehen gewinnt immer mehr an Bedeutung", stellt der Verkehrssicherheitsberater fest. Senioren tauchen immer häufiger in der Statistik auf

So ist die Zahl der Unfälle, an denen Senioren beteiligt waren, im vergangenen Jahr um 43 auf 263 gestiegen. "Sie werden immer älter und fahren immer länger. Entsprechend häufiger tauchen sie in der Unfallstatistik auf und entwickeln sich immer mehr zur Risikogruppe." Die häufigste Unfallursache war wieder "nicht angepasste und/oder überhöhte" Geschwindigkeit. Entsprechend hat die Polizei den Schwerpunkt ihrer Kontrolltätigkeit darauf gelegt, und "das wird auch in diesem Jahr sogar noch verstärkt", kündigt Krämer an. Darüber hinaus gab es zahlreiche Sonderkontrollen vor vielen Kindergärten und Schulen, bei denen erhebliche Defizite bei der Sicherung der Kinder im Auto und beim Anlegen des Sicherheitsgurts festgestellt wurden. Krämer: "Diese Kontrollen werden auch in diesem Jahr konsequent weitergeführt."

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