Fußwaschung als Symbol für Solidarität und neue Perspektiven

Daun · Zum Gottesdienst am Weltgebetstag, der jedes Jahr in mehr als 170 Ländern der Erde und in entsprechend vielen Gotteshäusern der Eifel gefeiert wird, hatte in Daun eine ökumenische Frauengruppe eingeladen. Die etwa 60 Teilnehmer erhielten Informationen über die Bahamas. Und sie beteten, sangen und speisten wie die Menschen in dem Inselstaat der Karibik.

 Im Mittelpunkt des unter anderem von Gisela Kannenberg (Zweite von links) vorbereiteten Gottesdienstes stand eine Szene zur Verdeutlichung der Notlagen für bahamaische Frauen TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Im Mittelpunkt des unter anderem von Gisela Kannenberg (Zweite von links) vorbereiteten Gottesdienstes stand eine Szene zur Verdeutlichung der Notlagen für bahamaische Frauen TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Daun. Dass die Bahamas in vielerlei Hinsicht besonders sind, war der rote Faden, dem das von Stefanie Heinzen und Gisela Kannenberg geleitete ökumenische Weltgebetstags-Team in dem Gottesdienst im Evangelischen Gemeindehaus folgte. In Wort und Bild informierten die Frauen vor einer Kulisse aus Früchten und bunten Tüchern darüber, dass zu den Bahamas 700 Inseln und 2000 Korallenriffe gehören; dass die Tier- und Pflanzenwelt überaus exotisch ist; dass 82 Prozent der Bewohner christlich sind; dass Nassau die Hauptstadt und der Flamingo das Wappen- und Nationaltier ist.
Höhepunkt des Gottesdienstes war eine Szene, in der auf die Probleme und Notlagen der Frauen auf den Bahamas aufmerksam gemacht wurde: auf Armut, häusliche Gewalt, Migration, sehr frühe Mutterschaft, Aids und - mit einer der höchsten Raten weltweit - Brustkrebs. Als Geste der Zuwendung und als Zeichen für eine neue Perspektive erfolgte sodann die Fußwaschung. Denn Organisationen und Projekte auf den Bahamas stehen den Frauen zur Seite. Etwa das "Bahamas Crisis Centre" (BCC) mit seiner breit angelegten Kampagne für ein gleichberechtigtes Miteinander von Frauen und Männern und für einen respekt- und verantwortungsvollen Umgang mit Sexualität. Sind doch zwei Drittel der bahamaischen Jugendlichen bei ihrem "ersten Mal" keine 13 Jahre alt; ist doch bei der Hälfte der Mädchen die erste sexuelle Erfahrung mit Gewalt verbunden; ist doch jede vierte Mutter auf den Bahamas jünger als 18 Jahre.
Schließlich kam die Gottesdienstgemeinde ganz wörtlich auf den Geschmack der Bahamas: mit kleinen Köstlichkeiten nach Originalrezepten, zubereitet von den Mitgliedern des Weltgebetstags-Teams. Dazu gehörten neben Stefanie Heinzen und Gisela Kannenberg noch Dorothea Bumb, Renate Gaber, Gisela Kees, Monika Kirchhof, Gudrun Kranz, Claudia Lange, Margret Schmitgen und Susanne Schwinden. Peter Michaelis musizierte. bb

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