Ausstellung Galerie am Pi in Weißenseifen präsentiert Kunst von Jacqueline Beauducel

Weißenseifen · Die deutsch-französische Künstlerin und Gymnasiallehrerin Jacqueline Beauducel stellt in der Galerie am Pi in Weißenseifen zurzeit Grafiken, Collagen, Malereien und Terrakotten aus. Der Titel: Laubgeflüster.

 In der Galerie am Pi sind Werke von Jacqueline Beauducel (Mitte) mit dem von Tochter Anouk Spilker (rechts) erfundenen Titel „Laubgeflüster“ zu sehen.

In der Galerie am Pi sind Werke von Jacqueline Beauducel (Mitte) mit dem von Tochter Anouk Spilker (rechts) erfundenen Titel „Laubgeflüster“ zu sehen.

Foto: Bettscheider Brigitte

Jacqueline Beauducel hat Lampenfieber. Die Eröffnung ihrer ersten Ausstellung nach mehr als 20 Jahren steht unmittelbar bevor. Aber ja, nun sei die Zeit reif dafür, sagt sie unserer Zeitung beim Aufbau der Schau. So viel habe sich angesammelt in all den Jahrzehnten, und gerade in den beiden vergangenen Jahren habe sie sehr intensiv gearbeitet.

Davon quillt nun die Galerie quasi über. Auf wie viele Weisen Jacqueline Beauducel Natur künstlerisch interpretiert - ganz erstaunlich ist das. Ob den Wald zu allen Tages- und Jahreszeiten, ob Bäume, Zweige, Blätter, Federn und Ähren mit ihren feinen Details, auch Landschaften und kleine Szenen sind zu sehen. Gleichzeitig ist die Ausstellung mit dem schönen Namen „Laubgeflüster“ (das Wort hat Beauducels Tochter Anouk Spilker erfunden) eine Demonstration von Techniken aller Art. Von den neuen Arbeiten sind viele in Acryl auf Leinwand gemalt.

Aber auch Tusche-, Feder- und Bleistiftzeichnungen sind darunter. Collagen erweisen sich ebenso als das Metier der 59-Jährigen wie figürliche Arbeiten in Terrakotta. „Erdfrauen-Gestalten“ nennt die Galeristin Christiane Hamann sie, ausgesprochen ursprünglich seien sie, nackt wie die Baumstämme, auf das Wesentliche reduziert.

Die Holzschnitte und Siebdrucke stammen aus der Studienzeit und den 1990er Jahren, als die Künstlerin noch in Berlin lebte (siehe Extra). Die Buchobjekte entstanden ähnlich Tagebüchern im Laufe der Lebensjahrzehnte.

Die Kunst liegt in der Familie von Jacqueline Beauducel. Ihr französischer Vater war Künstler. Von ihrer Kindheit an gehörte der Besuch von Ausstellungen zum Leben der Familie. „Sobald ich einen Stift halten konnte, habe ich gemalt und gezeichnet und nie wieder damit aufgehört“, erzählt sie. Und sagt: „Ich bin am glücklichsten, wenn ich male.“ Dass sie gleichzeitig ein großes Faible für die Natur entwickelte, sieht Beauducel in einem Zusammenhang mit ihren Großeltern väterlicherseits, die bretonische Bauern waren und bei denen sie viele Ferien verbrachte. Seit mehr als 20 Jahren in der Vulkaneifel mit ihrer schönen Landschaft leben zu können, sei ein Privileg, meint sie. Zudem liege hier die geografische Mitte zwischen Berlin und der Bretagne.

Zu den Vorzügen der Vulkaneifel gehöre auch ihre Unterrichtstätigkeit am St. Matthias-Gymnasium Gerolstein, erklärt Jacqueline Beauducel. Sie betreute die Schülergruppe, die die Wand am Freibad-Eingang künstlerisch gestaltete, sie initiierte mehrere Ausstellungen mit Schülerarbeiten im Rathaus, sie führte Schüler zu beachtlichen Erfolgen bei Kunstwettbewerben (der TV berichtete).

In Weißenseifen war Jacqueline Beauducel mehrmals Teilnehmerin an Symposien und Kulturwerktagen. Nun holt sie in der Galerie im Wald mit ihrer Ausstellung das Draußen nach drinnen. Und hat Lampenfieber wegen „Laubgeflüster“.

Jacqueline Beauducels Ausstellung „Laubgeflüster – Malerei, Grafik, Collagen, Terrakotten“ ist bis zum 1. Mai in der Galerie am Pi in Weißenseifen zu sehen. Und zwar donnerstags bis sonntags und an Ostermontag jeweils von 15 bis 18 Uhr. Die Künstlerin ist samstags und sonntags anwesend. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.
Kontakt und Info: Christiane Hamann, Telefon 06594/883,
Homepage: galerie-am-pi.de

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