Gebäude geflutet: Polizei ermittelt

Nerdlen-Kradenbach/Daun · Aus der Dauner Innenstadt in den Industrie- und Gewerbepark Nerdlen-Kradenbach: Dort ist künftig der Zustellstützpunkt der Post. Das neue Gebäude wird rechtzeitig fertig, auch wenn es von Sonntag auf Montag unter Wasser gesetzt wurde. Die Polizei ermittelt wegen des Vorfalls.

 Endspurt auf der Baustelle: Am Montag soll der neue Zustellstützpunkt der Post im Industrie- und Gewerbepark Nerdlen-Kradenbach in Betrieb genommen werden. Vertreter der Post haben sich mit dem Bauherrn vor Ort informiert. TV-Foto: Stephan Sartoris

Endspurt auf der Baustelle: Am Montag soll der neue Zustellstützpunkt der Post im Industrie- und Gewerbepark Nerdlen-Kradenbach in Betrieb genommen werden. Vertreter der Post haben sich mit dem Bauherrn vor Ort informiert. TV-Foto: Stephan Sartoris

Foto: (e_daun )

Nerdlen-Kradenbach/Daun. Da ist Karl-Heinz Lanser ordentlich der Schreck in die Glieder gefahren: Am Montagmorgen bekommt er einen Anruf eines Kollegen aus dem Industrie- und Gewerbepark (IGP) Nerdlen-Kradenbach der Verbandsgemeinde (VG) Daun. Dort baut der Unternehmer aus Uersfeld ein Gebäude, in dem der neue Zustellstützpunkt der Post untergebracht wird. Zum Wochenanfang ist die Bodenverlegung vorgesehen, aber dann die Nachricht: "Hier stehen zwei Zentimeter Wasser auf dem Boden."
Mehrere Tausend Euro Schaden


Und diesmal ist es kein Unwetter, sondern ein oder mehrere Täter haben laut Polizei das Gebäude unter Wasser gesetzt und beschädigt. In einem Toilettenraum sei der auf dem Wasseranschluss befindliche Blindstopfen abgedreht worden, sodass aus der erst wenige Tagen zuvor angeschlossenen Leitung Wasser in das Gebäude lief und es überflutete.
"Wer macht so was?", fragt Karl-Heinz Lanser immer noch verständnislos. Den Schaden schätzt er auf mehrere Tausend Euro. Auf Beute seien die Einbrecher offenbar nicht aus gewesen sein, denn es sei nichts gestohlen worden.
Umso mehr ist Raum für Spekulationen. "Wenn jemand wollte, dass sich der Termin für den Umzug des Zustellstützpunkts von Daun nach Nerdlen-Kradenbach verschiebt, stellen wir klar: Daran wird nicht gerüttelt", sagt der Pressesprecher der Post, Heinz-Jürgen Thomeczek, der sich vor Ort über den Vorfall informiert hat.
Und der Termin steht kurz bevor: Am Montag soll der Betrieb anlaufen. Derzeit sind die 17 Beschäftigten und die gelben Transporter noch im Postgebäude in der Dauner Lindenstraße beheimatet, aber dieser Standort erfüllte schon länger nicht mehr den Anforderungen des Konzerns. Daraus hat er Konsequenzen gezogen und ein neues Domizil gefunden: im von der Dauner Innenstadt gut fünf Kilometer entfernten Industriegebiet, wo seit Mitte April gebaut wird. Karl-Heinz Lanser errichtet nicht nur das Gebäude, er vermietet es auch an die Post. "Der Umzug ist dem stark gestiegenen Paketaufkommen geschuldet", erklärt Heinz-Jürgen Thomeczek. "Der neue Standort ist eine enorme Verbesserung für alle Beteiligten."

"Enorme Verbesserung"


In Nerdlen-Kradenbach ist doppelt so viel Platz wie im oberen Stockwerk des Postgebäudes in Daun, hinzu kommt die unmittelbare Nähe zur A-1-Anschlussstelle Gerolstein.
Vom Zustellstützpunkt werden die Postleitzahl-Gebiete 54550 (Daun), 54552 (Mehren bis Dockweiler) und 54558 (Gillenfeld) abgedeckt.
Post und Bauherr haben auf den Vorfall reagiert: "Es sind Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden. Gelände und Gebäude werden nun rund um die Uhr bewacht", sagen Lanser und Thomeczek.
Hinweise auf den Vorfall im Industriegebiet Nerdlen-Kradenbach nimmt die Polizeiinspektion Daun, Telefon 065692/96260, entgegen.
Extra

Der Umzug des Zustellstützpunkts hat keine Auswirkungen auf die Postfiliale, die sich im Erdgeschoss des Gebäudes in der Postbank-Niederlassung befindet. Denn die Mitarbeiter erledigen dort laut Postbank die Serviceleistungen der Post weiter, auch wenn die Postbank und die Deutsche Post als Unternehmen getrennt voneinander arbeiten. Und klar ist mittlerweile auch, dass die Postfiliale am Standort in der Innenstadt bleibt. Im Frühjahr hatte die Postbank mitgeteilt, dass ein langfristiger Mietvertrag existiere und nicht beabsichtigt sei, an einen anderen Standort zu wechseln. sts

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