Gedenken an die Namensgeber

Daun · Sie haben sich gegen das nationalsozialistische Regime aufgelehnt und sind dafür vor 70 Jahren ermordet worden: Sophie und Hans Scholl. Die Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Daun haben sich anlässlich des 70. Todestags der Schul-Namensgeber mit dem Widerstand im Dritten Reich beschäftigt.

 Die Köpfe der Weißen Rose, die vor 70 Jahren hingerichtet wurden: Hans und Sophie Scholl – Namensgeber des Dauner Gymnasiums – mit Christoph Probst (rechts). Foto: TV-Archiv

Die Köpfe der Weißen Rose, die vor 70 Jahren hingerichtet wurden: Hans und Sophie Scholl – Namensgeber des Dauner Gymnasiums – mit Christoph Probst (rechts). Foto: TV-Archiv

Daun. Steckbriefe von Opfern des Nationalsozialismus und Schiefertafen mit den biografischen Daten der Mitglieder der Münchener Widerstandsgruppe "Die Weiße Rose" rund um Sophie und Hans Scholl stehen als Mahnmale im Geschwister-Scholl-Gymnasium in Daun. Erstellt und recherchiert haben sie die Schüler der Jahrgangsstufen 7 und 8.
Anlässlich des 70. Todestages ihrer Namensgeber veranstaltete das Dauner Gymnasium einen Gedenktag.
Schon im Vorfeld der Veranstaltung waren Schüler der Jahrgangsstufen 10 und 13 in die Vorbereitungen involviert, indem sie zu lokalen und überregionalen Widerstandskämpfern und -gruppen Informationen sammelten und diese in Form von Plakaten der Schulgemeinschaft zugänglich machten.
Im Mittelpunkt des Gedenktages stand ein Vortrag von René Richtscheid, dem Geschäftsführer des Emil-Frank-Instituts Wittlich. Er informierte die Schüler der Jahrgangstufen 9 und 10 sowie der Oberstufe über das jüdische Leben in der Region. Einen besonderen Schwerpunkt legte er dabei auf die Zeit des Nationalsozialismus und die damit verbundenen Entrechtungen und Verfolgungen.
Richtscheid verdeutlichte, dass die Juden, insbesondere in der katholisch geprägten Eifel, nicht nur Unterdrückungen erlitten, sondern auch aktive Hilfe und Unterstützung erfuhren, die oftmals von Priestern initiiert wurde. An dieser Form des Widerstandes gegen das NS-Regime seien sogar ganze Ortschaften, wie beispielsweise Speicher, beteiligt gewesen.
Zeitgleich zu dem Vortrag beschäftigten sich die Klassenstufen 5 bis 8 in altersgerechter Form mit der Widerstandsthematik. Die Klassen 5 und 6 bearbeiteten einen Lernzirkel, der unter anderem Auszüge aus dem Jugendbuch "Einmal" von Morris Gleitzmann enthielt und den Schülern die Problematik der Zeit auf anschauliche Weise verdeutlichte. red

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