Gefahr erkannt, Risiken entschärft

Gerolstein · Für 2,4 Millionen Euro ist die Raderstraße zwei Jahre lang saniert worden. Zuletzt fehlten Fußgängerüberwege an der Oberen Marktstraße, der Karlshöhe und an der Ecke Waldstraße/Burgring. Das war von Eltern und Lehrern kritisiert worden. Inzwischen wurden zwei Zebrastreifen und eine Verkehrsinsel in Schulnähe eingerichtet.

Gerolstein. 13 Uhr: Die Schulglocke an der Grundschule Waldstraße läutet. Die Kinder eilen zu den Bussen oder ihren Eltern, manche warten auf Klassenkameraden, um zu Fuß nach Hause zu laufen. Sie überqueren auf dem Weg Richtung Stadt den Burgring.
Dort, wo an dieser Stelle früher der Zebrastreifen war, wurde die Straße aufgepflastert. Genutzt wird dieser erhöhte Bereich von den Schülern oft weiterhin als Fußgängerübergang, obwohl nur wenige Meter vorher kürzlich extra eine Querungshilfe eingerichtet wurde.
"Wir wollten zunächst erreichen, dass auf dieser Erhöhung wieder ein Zebrastreifen aufgemalt wird", sagt Angela Lerch, stellvertretende Leiterin der Grundschule Waldstraße. Eltern und Lehrer hätten diesen Wunsch gegenüber der Stadtverwaltung geäußert. "Das war aber nicht möglich, weil an dieser Stelle zu wenige Autos fahren", sagt die Konrektorin.
Stattdessen haben der Landesbetrieb Mobilität und die Verbandsgemeinde Gerolstein in Absprache mit Elternvertretern und Lehrern entschieden, eine sogenannte Querungshilfe einzurichten. Mithilfe eines Fahrbahnteilers können die Fußgänger an dieser Stelle inzwischen die Straße einfacher überqueren.
"Zusätzlich haben wir hier einen Poller hinter dem Überweg gesetzt", sagt Bernd Schmitz, Leiter des Ordnungsamts der Verbandsgemeinde Gerolstein. Dadurch soll verhindert werden, dass Autofahrer - so wie häufig in der Vergangenheit - direkt hinter dem Übergang halten, um ihre Kinder "mal kurz" vor der Schule abzusetzen. Da kleine Kinder hinter einem stehenden Auto von Fahrern oft nicht gesehen werden, und Kinder von dort den Straßenverkehr nicht übersehen können, sei diese Lösung mit Lehrern, der Polizei und der Verwaltung entwickelt worden, erklärt Cordula Werden, Elternsprecherin der Grundschule Waldstraße. "Außerdem wollen wir mit Unterstützung der zweiten Klassen zu Beginn des nächsten Schuljahres gelbe Füße auf den Schulweg aufmalen", sagt Lerch.
Die Aktion "gelbe Füße" wird von der Unfallkasse Rheinland-Pfalz unterstützt. Sie hat das Ziel, Kindern sichere Wege zu zeigen. Auch im Unterricht sollen die Schüler lernen, wie sie die Querungshilfe nutzen.
Nach Kritik während einer Einwohnerversammlung Ende März sind in Höhe der Oberen Marktstraße und in Höhe der Karlshöhe Zebrastreifen auf die Straße gemalt worden. Zusätzlich weisen jeweils Schilder auf die Fußgängerüberwege hin. "Wir sehen hier keinen Gefahrenpunkt mehr", sagt Günter Mehles, Leiter der Grund- und Realschule plus Gerolstein. Auch die Schüler seien mit dieser Lösung zufrieden.
Extra

Rund 2,2 Millionen Euro haben der Landkreis Vulkaneifel, die Stadt Gerolstein und die Verbandsgemeindewerke Gerolstein für den Ausbau der Raderstraße investiert. Die 1,4 Kilometer lange Straße war dazu in sechs Bauabschnitte eingeteilt worden. itz

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