Gegen die Leere

KAISERSESCH. Das Technologie- und Gründerzentrum (TGZ) in Kaisersesch ist zu 100 Prozent ausgelastet, im Stadtkern gibt es allerdings eine Reihe leer stehender Gewerberäume. Das soll nun ein Ende haben.

Kaisersesch soll Gründercity werden. Um das zu erreichen, ziehen die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Region Kaisersesch, die Stadt und die Arbeitsgemeinschaft Kaisersescher Gewerbetreibender (Arge) nun an einem Strang. Zunächst sollen die etwa fünf aktuell leer stehenden Geschäftsräume an Existenzgründer gebracht werden. Daher werden alle Besitzer in Kürze angesprochen. Die neuen Pächter haben durch die Kooperation einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Gründern: Sie werden durch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft beraten und betreut. "Das heißt beispielsweise auch, dass sie das Service-Telefon, die Präsentationsräume und den Office-Help-Desk des TGZ nutzen können", betont Ewald Mattes, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Als Konkurrenz zum Gründerzentrum sieht er dieses Angebot nicht. "Das TGZ ist zu 100 Prozent ausgelastet, wird wollen daher die Stadt Kaisersesch zur Gründercity ausbauen, und davon haben alle etwas", sagt Mattes. Wer ans Gründen denkt, soll sofort an Kaisersesch denken.Wir müssen für ein quirliges Geschäftsleben sorgen

Auch Stadtbürgermeister Werner Lutz hält das neue Leerstandsmanagement für dringend notwendig. "Wenn ich als Fremder in die Stadt komme und leere Geschäftsräume sehe, hinterlässt das einen schlechten Eindruck. Das müssen wir vermeiden und für ein quirliges Geschäftsleben sorgen", betont Lutz. Das ist ganz im Sinne der Arge, die neue Einzelfachhändler nicht als Konkurrenz sieht. "Leerstände sind auch für uns negativ. Einladende Schaufenster laden auch tatsächlich in die Stadt ein. Wir brauchen einen vielfältigen Branchenmix", argumentiert Siegfried Niederelz, Vorsitzender der Arge. Daher soll die Kooperation nicht nur ein "Strohfeuer" sein. Es gilt, den Standort langfristig als Gründercity zu etablieren und zu erhalten. "Deshalb haben wir uns entschlossen, fachlichen Rat bei einem Institut für Leerstandsmanagement und Stadtentwicklung zu suchen", sagt Lutz. Ein erstes Treffen hat stattgefunden, ein Konzept wurde vorgestellt. Nun soll es der Stadt angepasst werden. Für die drei Partner ist die Kooperation und die Einbindung eines externen Experten auch ein notwendiger Schritt gegen den Bevölkerungsrückgang. Familien sollen an Kaisersesch gebunden werden - das geht nur, wenn es Arbeit gibt. Gleichzeitig möchte man auch die Alleinerziehenden einbinden. Ewald Mattes sagt: "Einige der leer stehenden Immobilien bieten Wohn- und Arbeitsräume. Die eignen sich für allein erziehende Väter und Mütter, die sich selbstständig machen wollen."

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