Gegner sprechen von Geldverschwendung

Daun/Gerolstein · Der Kreistag hat gegen die Reaktivierung der Eifelquerbahn zwischen Gerolstein und Kaisersesch gestimmt. Die Mehrheit sah in dem Vorhaben, das je nach Gutachten 20 oder 40 Millionen Euro kostet, eine Verschwendung von Steuergeld.

Daun/Gerolstein. Nach langer, kontroverser und ungewohnt sachlicher Diskussion hat der Kreistag Vulkaneifel gegen die Reaktivierung der Eifelquerbahnstrecke gestimmt.
Damit hat das Gremium den parteilosen Landrat und Reaktivierungsbefürworter Heinz Onnertz (parteilos) beauftragt, bei den künftigen Verhandlungen mit dem Zweckverband Schienenpersonennahverkehr (SPNV) Rheinland-Pfalz und dem Land gegen die Millioneninvestitionen in Erhalt und Ausbau der Strecke sowie dessen Bewirtschaftung im Stundentakt zu stimmen. Am 18. Dezember steht die entscheidende Verhandlungsrunde an.
Hohe Investitionskosten


Die Gegner der Reaktivierung (BUV sowie die überwiegende Mehrheit von CDU und FDP) führten die Investitionskosten zwischen 20 und 40 Millionen Euro (je nach Gutachten) an, die sie als Verschwendung von Steuergeld ansahen. Die Befürworter sahen das Vorhaben als wichtigen Ausbau von Infrastruktur an. Zudem prophezeiten sie nun auch das baldige Aus für den Güter- und Tourismusverkehr auf der Strecke. mh
Extra

Die Gegner der Reaktivierung: Gordon Schnieder (CDU): "Die Strecke ist nicht wirtschaftlich zu betreiben. Besser, man steckt 20 bis 40 Millionen Euro in den flexiblen Busverkehr als in den starren Zugverkehr." Jörg Schlösser (BUV): "Die Reaktivierung ist wirtschaftlich unsinnig." Es solle "keine weiteren öffentlichen Zuschüsse für den privaten Betreiber der Eifelquerbahn geben". Spediteur Hans Ludwig (BUV): "Diese Millioneninvestition ist nicht zu vertreten. Güterverkehr ist dort unmöglich zu gestalten." Die Befürworter: Jens Jenssen (SPD): "Wir sollten, solange keine konkreten Berechnungen und Prognosen vorliegen, die Tür nicht zuschlagen." Georg Linnerth (SPD): "Ein Nein zur Strecke wäre ein Schlag gegen die Eifel." Anton Hölscher (FWG): "Wenn wir Nein sagen, gefährden wir auch den Tourismusverkehr." Matthias Pauly (CDU): "Wir sollten die Chance wahren." Enthalten hat sich Jörg Leclaire (FWG): "Vor einem Beschluss wäre zu klären, welche Kosten noch auf den Kreis und die Kommunen zukommen." mh

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