Gemeinde beugt vor und lässt kranke Bäume fällen

Gillenfeld · Vor zwei Jahren hatte es wegen eines Kahlschlags direkt am Pulvermaar viel Ärger gegeben. Nun ist dort wieder eine Forstarbeiten geplant, die aber in Gillenfeld kaum für Protest sorgen werden. So müssen bereits ins Wasser gefallene Bäume wieder herausgezogen werden.

Gillenfeld. Wenn an sensiblen oder touristisch wichtigen Punkten in den vergangenen Jahren Bäume gefällt wurden, sorgte das häufig für Aufmerksamkeit und nicht selten auch für Ärger. So geschehen am Weinfelder Maar und vor zwei Jahren am Gillenfelder Pulvermaar, wo Protest aus der Bevölkerung kam.
Ortstermin am Maar


Da nun wieder Forstarbeiten anstehen, hatte der Gillenfelder Gemeinderat zu einer Begehung am Pulvermaar eingeladen, um sich darüber zu informieren, was geplant ist. Neben den Ratsmitgliedern waren auch einige Bürger gekommen, die ebenfalls in Erfahrung bringen wollten, was am Maar geschieht. "Es geht darum, dass einige Bäume ins Maar gefallen sind und entfernt werden müssen. Dafür werden wir wohl einen Bagger einsetzen müssen, da es doch einige dicke Brocken sind. Außerdem werden wir einige Bäume im unteren Bereich herausnehmen müssen", erklärte Gillenfelds Ortsbürgermeister Karl-Heinz Schlifter vor Ort.
Denn rund um das Maar hängen die meisten Buchen oder Erlen schon in Richtung Wasser und werden wohl über kurz oder lang ins Gewässer fallen.
Besonders die 300 Jahre alten Buchen mit Höhen von 40 Meter und einem Durchmesser von 1,40 Meter werden dann zum Problem. "Diese Bäume sind am Ende ihres Lebens, sind innen faul und hohl. Wenn sie ins Maar kippen, bekommen wir sie wegen ihres Gewichtes nicht mehr herausgezogen", erklärte der Leiter des Forstreviers Gillenfeld, Ralf Breitenbach. Die Bäume am Rand des Maares wachsen ganz natürlich zum Licht, aber das immer schief in Richtung Wasser. Auch ihre Äste wachsen nur in diese Richtung, irgendwann bekommen die Bäume ein Übergewicht und fallen um. Bereits im November wurden alte Bäume aus dem Bestand ums Maar Forst gefällt. "Man sollte gewisse Bereiche rund ums Maar freihalten, sonst fallen sie sowieso um", meinte Gemeinderatsmitglied Erwin Pfeil.
Sägewerke haben kein Interesse


Das Holz der bereits gefällten Buchen kann nur noch als Brennholz verwendet werden, erklärte Förster Breitenbach. "Die Sägewerke haben daran kein Interesse, da es nicht in ihre Maschinen passt."
Sobald es die Witterung zulässt, soll ein Teil der Bäume die schon umgestürzt sind, herausgezogen werden. Nach und nach werden die alten, faulen Buchen am Maarufer dann gefällt, denn von ihnen geht eine Gefahr aus.
Denn wenn im Sommer manche Badegäste auch dort am Maar baden, wo sie es eigentlich nicht dürfen, schwimmen sie genau da, wo die alten Buchen stehen. "Wir brauchen für die Maschinen Frost, um am Maar arbeiten zu können. Und bei allen umgestürzten Bäumen werden wir es nicht mehr schaffen, sie aus dem Maar zu ziehen", sagte Revierleiter Breidenbach. Auch einige schief hängende Erlen am Ufer würden im Laufe der Arbeiten schrittweise gefällt.

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