Infrastruktur Gemeinden rüsten sich gegen künftige Hochwasser

Sarmersbach/Kradenbach/Nerdlen · Anwohner des Sarmersbaches sammeln bei einem Workshop Ideen, um Schäden durch Starkregen zu minimieren

 Voll erwischt: Der sonst so kleine Sarmersbach schwillt binnen kurzer Zeit zu einem reißenden Fluss an und schwemmt Bäume und Erde mit.

Voll erwischt: Der sonst so kleine Sarmersbach schwillt binnen kurzer Zeit zu einem reißenden Fluss an und schwemmt Bäume und Erde mit.

Foto: TV/Helmut Gassen

Nur einen Abend vor dem angesetzten Workshop zum Hochwasserschutzkonzept war es zu großflächigen Überschwemmungen entlang des Sarmersbaches durch heftigen Starkregen und Hagel gekommen. Entsprechend hoch war die Beteiligung am Workshop im Bürgerhaus in Sarmersbach Ende Mai.

Ein heftiges Unwetter mit Stark­niederschlägen und massivem Hagelschlag hatte am 27. Mai zu Überschwemmungen und vollgelaufenen Kellern entlang des Sarmersbaches geführt. Besonders betroffen waren die Gemeinden Sarmersbach und Nerdlen, wo die Ortsmitte breitflächig überschwemmt wurde.

Das im Bau befindliche Bürgerhaus in Nerdlen, das nach den Ereignissen von 2016 nun hochwassersicher ausgebaut wird, wurde noch vor Fertigstellung erneut überflutet. Die Freiwilligen Feuerwehren waren im Dauereinsatz und zum Teil noch während des Workshops mit den letzten Aufräumarbeiten beschäftigt.

Entsprechend der aktuellen Betroffenheit und auch vor dem Hintergrund der erst zwei Jahre zurückliegenden Überschwemmungen in den Ortsgemeinden, war die Teilnahme am Workshop hoch und die Mitarbeit engagiert. Gemeinsam mit den Ortsbürgermeistern Dieter Treis (Sarmersbach), Hermann Lenarz (Nerdlen) und Helmut Pauly (Kradenbach), Kameraden der Feuerwehren und etwa 25 betroffenen  Bürgern wurden die Auswirkungen der Starkregen und Hochwasser an Sarmersbach, Lieser und den Nebengewässern nachgezeichnet und analysiert.

Durch die noch frischen Erlebnisse konnten die Fließwege des oberflächig ablaufenden Wassers sehr detailliert erfasst   und die überschwemmten Ortsteile und Privatgrundstücke kartiert werden.

Aufgenommen wurden außerdem innerörtliche Problemstellen und neuralgische Punkte, die im Hochwasserfall das Ausmaß verschlimmern, wie etwa verstopfte Brückenbauwerke und Durchlässe oder am Gewässer gelagertes Material, welches mitgerissen und fortgespült wird.

Für die nun anstehende Entwicklung von Maßnahmen zur Entschärfung der Situationen in den Orten wurden Ideen und Vorschläge gesammelt und bereits vordiskutiert.

Auch die Ausstattung der Feuerwehren und die Abläufe im Ereignisfall waren Themen des Abends. Außerordentlich gelobt wurden von allen Beteiligten die gegenseitige nachbarschaftliche Hilfe und die Arbeiten der Feuerwehr.

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