Gemeinden werden stärker zur Kasse gebeten

Daun · Der Rat der Verbandsgemeinde (VG) Daun hat mit großer Mehrheit den Etat 2015 beschlossen. Mit Auswirkungen für die 38 Gemeinden: Sie zahlen im nächsten Jahr 40,1 Prozent ihrer Einnahmen an die VG. Ursprünglich waren 40,5 Prozent vorgesehen.

Daun. Der Kreis hat schon eine Erhöhung beschlossen, nun hat die VG Daun nachgezogen: Die 38 Orte werden stärker zur Kasse gebeten. Zahlten sie bislang 39 Prozent ihrer Einnahmen an die VG, sind es 2015 40,1 Prozent. Die Verbandsgemeinden sind wie die Kreise berechtigt, zur Deckung ihres Finanzbedarfs jährlich eine Umlage von den Ortsgemeinden zu erheben. Damit finanziert die VG ihre Verwaltung und Aufgaben, wie etwa Brandschutz und Schulen.
Einsparmöglichkeiten gesucht


Die Diskussion um die Erhöhung der Umlage prägte die Sitzung des VG-Rats in Daun-Rengen. Die Verwaltung hatte eine Anhebung von 39 auf 40,5 Prozent vorgeschlagen, aber einfach durchwinken mochte der Rat das nicht. Intensiv wurde der Haushalt nach Einsparmöglichkeiten durchforstet. Viele Ortsbürgermeister und Ratsmitglieder hätten es sicher begrüßt, wenn der Umlagesatz unter die 40-Prozent-Grenze gedrückt worden wäre, am Ende einigte man sich aber auf 40,1 Prozent. Kein "Befreiungsschlag" für die 37 Dörfer und die Stadt, aber es war von symbolischem Wert, dass der Vorschlag der Verwaltung etwas reduziert wurde. Was Hans-Walter Schmitt (SPD) dann auch als "Erfolg der Ratssitzung" und "gemeinsame Anstrengung der Fraktionen" wertete. Der Gesamtetat hat wieder ein Volumen von rund 15 Millionen Euro und weist ein Defizit von rund 65 000 Euro aus. Der vermeintlich dickste Brocken ist die schon länger geplante Renaturierung des Alfbachtals vom Gewerbegebiet Mehren bis nach Saxler. Geschätzte Kosten: 1,6 Millionen Euro. Allerdings muss die VG dieses Projekt finanziell nicht selbst stemmen, ihr Anteil beläuft sich auf zehn Prozent. Rund 800 000 Euro sind für die Grundschule in Üdersdorf vorgesehen. Die Summe beinhaltet unter anderem eine Erweiterung des Gebäudes um einen Toilettentrakt.
Projekt auf dem Prüfstand


Ein Posten im Haushalt sorgte in der Sitzung für eine längere Diskussion: die Baukosten eines Feuerwehrgerätehauses in Deudesfeld mit einem VG-Anteil von 343 000 Euro. Die neue Heimat der Wehr soll zusammen mit einem neuen Bürgerhaus entstehen. Nun soll geprüft werden, ob die Feuerwehr einen eigenen Schulungsraum braucht oder Räume im Teil der Gemeinde genutzt werden können.
Die Bürger in der VG Daun werden im kommenden Jahr mehr für Wasser zahlen müssen. Die Steigerung beträgt knapp fünf Prozent. Ausgehend vom durchschnittlichen Wasserverbrauch pro Einwohner von 35 Kubikmeter pro Jahr erhöht sich für einen Vier-Personen-Musterhaushalt das Wassergeld um 13,60 Euro: von bisher 283,20 auf künftig 296,80. Bei einem Single-Haushalt sind bislang 119,40 Euro fürs Wasser zu bezahlen, ab 2015 werden es 124,60 Euro sein.

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