Gemeinsam die beste Möglichkeit finden

Auf seiner Tour durch Rheinland-Pfalz besuchte der Beauftragte für die Belange behinderter Menschen, Ottmar Miles-Paul, auch die Westeifel Werke in Gerolstein.

 Der Werkstattrat der WEW Gerolstein mit dem rheinland-pfälzischen Behindertenbeauftragen Ottmar Miles-Paul. Foto: privat

Der Werkstattrat der WEW Gerolstein mit dem rheinland-pfälzischen Behindertenbeauftragen Ottmar Miles-Paul. Foto: privat

Gerolstein. (red) "Ein offenes Ohr haben, Mauern überwinden, aufmerksam machen auf die Probleme und unterwegs sein für die Belange behinderter Menschen": So beschreibt Ottmar Miles-Paul seine Aufgabe, die er vor vier Monaten im Sozialministerium in Mainz übernommen hat. Unterwegs war der Landesbehindertenbeauftragte schon in 15 Regionen und in drei Werkstätten - und jetzt erstmals in der Eifel. Sein Besuch in den Westeifel Werken (WEW) in Gerolstein stand unter dem Motto "Integration". Die hat in den WEW in mehrfacher Hinsicht eine besondere Bedeutung: Gemeint ist die gesetzlich formulierte Aufgabe einer Werkstatt, geeignete Mitarbeiter auf ein Beschäftigungsverhältnis vorzubereiten und in den Arbeitsmarkt zu vermitteln."Unser Ziel ist es, unter fachlichen Gesichtspunkten geeignete behinderte Mitarbeiter auszuwählen, um diese auf die oft nicht einfachen Arbeitsbedingungen in der freien Wirtschaft vorzubereiten", erläuterte Ferdinand Niesen, WEW-Geschäftsführer. Eine Vermittlung in ein versicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis funktioniert seiner Ansicht nach ohnehin nur dauerhaft, "wenn alle Faktoren stimmen". Einerseits müsse der Mitarbeiter mit Behinderung ein für ihn hohes Maß an Qualifikation und Arbeitsleistung erbringen, andererseits sei auch die Firma in puncto soziale Kompetenz entscheidend gefordert.Dass dies keine leichte Aufgabe in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sei, zeigten die relativ niedrigen bundesweiten Vermittlungsquoten für den Personenkreis schwerbehinderter Menschen einer Werkstatt, die auch Miles-Paul kennt. Er sagte: "Wir müssen auf den Menschen schauen und uns fragen, was für jeden Einzelnen passt. Dies kann im einen Fall eine Beschäftigung in einer Werkstatt sein, im anderen ein Arbeitsplatz außerhalb der Werkstatt - unter Umständen auch mit persönlicher Unterstützung durch einen Assistenten." Eine Fülle anderer Themen wurde von den Vertretern des Werkstattrats angesprochen. Es ging um Fragen zur Teilzeitbeschäftigung in einer Werkstatt, um ärztliche Überprüfungen nach langjähriger Tätigkeit und darum, ob es in Zukunft noch Plätze in Wohnheimen geben werde.Naturgemäß hatte der Landesbehindertenbeauftragte nicht für alle Probleme eine Lösung im Gepäck, überreichte aber symbolhaft eine Visitenkarte an den Werkstattrat, verbunden mit der Zusicherung, dass sich der Einzelne jederzeit auch direkt an ihn wenden kann. Derzeit werden in den WEW an den vier Standorten in Gerolstein, Hermesdorf, Neuerburg und Weinsheim 527 überwiegend geistig behinderte Menschen beschäftigt.

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