Gemeinsam für Umwelt und sauberes Wasser

Gerolstein · Die Stadt Gerolstein will sich gemeinsam mit dem Gerolsteiner Brunnen stärker für den Naturschutz in der Heimat einsetzen. Dazu soll eine feste Kooperation eingegangen und Geld in die Hand genommen werden. Wie genau die Zusammenarbeit und die Finanzierung aussehen sollen, ist aber noch offen. Dem Brunnen geht es dabei vor allem um den Schutz seiner Quellen.

 Der Gerolsteiner Brunnen und die Stadt Gerolstein wollen künftig eng in Sachen Natur- und Landschaftsschutz zusammenarbeiten. TV-Foto: Mario Hübner

Der Gerolsteiner Brunnen und die Stadt Gerolstein wollen künftig eng in Sachen Natur- und Landschaftsschutz zusammenarbeiten. TV-Foto: Mario Hübner

Foto: (e_gero )

Gerolstein. Vor anderthalb Jahren hat die Stadt Gerolstein einen Antrag auf Unterschutzstellung des gesamten Munterley-Plateaus bei der zuständigen Oberen Naturschutzbehörde des Landes, der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord in Koblenz, gestellt. "Eine Antwort haben wir noch nicht erhalten, aber wir wussten ja, dass das ein sehr langwieriges Verfahren werden wird", sagt Gerolsteins Stadtbürgermeister Friedhelm Bongartz (CDU).
Daher arbeitet die Stadt nun daran, sich auch unterhalb dieses formalen Verfahrens für den Naturschutz einzusetzen - und zwar gemeinsam mit dem Gerolsteiner Brunnen. Bongartz meint: "Parallel zu unserem Antrag bei der SGD packen wir es mit dem Brunnen nun selber an, unsere wertvolle Heimat zu schützen." Starten soll das Vorhaben, "so schnell als möglich, aber spätestens 2017", meint Bongartz.
Heike Görres, Sprecherin des Gerolsteiner Brunnens, sagt auf TV-Anfrage: "Quell- und Produktschutz gehen für Gerolsteiner Hand in Hand: Durch eine schonende Wasserentnahme und durch den Schutz der umliegenden Natur sichern wir unser natürliches Mineralwasser nachhaltig. Dieses Engagement ist für uns existenziell und gilt unabhängig von aktuellen politischen oder gesellschaftlichen Diskussionen." Daher suche das Unternehmen den Dialog mit Entscheidern aus der Politik, den Kommunen, Verbänden und der Landwirtschaft und setze sich für einen uneingeschränkten Wasserschutz in der Region Gerolstein ein.
Viele Fragen noch offen


Welche Rechtsform am geeignetsten sei, werde noch geprüft. Wer sonst noch mitmachen soll? Noch unklar. Eventuell die VG-Werke, deren Aufgabe es schließlich ist, sauberes Trinkwasser zu gewinnen. Und auch weitere Fragen sind noch nicht geklärt - wie die der Finanzierung. Während der Gerolsteiner Brunnen auf die diesbezügliche Frage des TV gar nicht erst eingeht, meint der Stadtbürgermeister zumindest: "Natürlich brauchen wir auch Geld - etwa, um Flächen zu kaufen und zu pachten, damit sie nicht mehr ausgebeutet werden." Deswegen würden sowohl der Brunnen als auch die Stadt einen finanziellen Beitrag leisten müssen, meint Bongartz, sagt aber auch: "Wir werden mit unserem Anliegen auch ans Umweltministerium zwecks Bezuschussung herantreten." Zwei Hauptziele sollen mit beiden Vorstößen, dem formellen Antrag auf Unterschutzstellung und der Kooperation mit dem Brunnen, verfolgt werden: Das Munterley-Plateau mit den Gerolsteiner Dolomiten als Wahrzeichen der Stadt soll geschützt und somit das Landschaftsbild erhalten werden. Zudem sollen mögliche negative Folgen für die Trink- und Mineralwassergewinnung im Gerolsteiner Land verhindert werden. Dazu soll künftig in dem sensiblen Bereich sowohl Gesteinsabbau als auch Landwirtschaft tabu sein beziehungsweise stark eingeschränkt werden. Denn: Auf Pelmer Seite wird in dem Bereich bereits stark gegraben. Und die massiven Erweiterungspläne des Landesamtes für Geologie und Bergbau sehen noch deutlich größere Abbauflächen auf dem Areal vor. Außerdem werden auf dem Munterley-Plateau seit Jahren etliche Parzellen beackert.
Darüber hinaus ist beabsichtigt, im Rahmen der Kooperation zwischen Kommune und Unternehmen auch kleinere Projekte auf den Weg zu bringen: Naturerlebnispfade anlegen, ein Naturbildungszentrum installieren sowie Exkursionen für Kinder und Jugendliche veranstalten (Umweltfortbildung).

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