"Gemeinsam statt einsam"

Gillenfeld · Vor vier Jahren fiel erstmals das Wort vom Florinshof als einer alternativen Wohnform in Gillenfeld. Aus der Idee wird nun Realität. Am 10. September wird der erste Spatenstich gesetzt für ein Vorhaben, das in der Region Kreise zieht.

"Gemeinsam statt einsam"
Foto: (e_daun )

Gillenfeld. "Viel zu tun und viel Papierkrieg", bringt Ortsbürgermeister Karl-Heinz Schlifter sein aktuelles Tagesgeschäft auf den Punkt. Dreh- und Angelpunkt ist das vor vier Jahren ins Leben gerufene Wohnprojekt Florinshof, das nun Gestalt annimmt. Dazu halten Schlifter die Vorbereitungen für das große Jubiläums-Wochenende im September auf Trab.
Dann feiern die Gillenfelder die erste urkundliche Erwähnung ihres Heimatortes vor 1000 Jahren. Außerdem muss der Ortsbürgermeister derzeit eine ganze Reihe von Außenterminen wahrnehmen.
Große Wohnungen begehrt


Denn je mehr sich das Wohnprojekt über die Region hinaus herumspricht, umso mehr Anfragen landen auf Schlifters Schreibtisch. So führte ihn das Wohnprojekt Florinshof bereits auf Veranstaltungen in Mayen, im hessischen Burghaun sowie ins fränkischen Nürnberg.
Auch in der zukünftigen Standortgemeinde des Florinshofs selbst häufen sich neuerdings die Anfragen nach den Wohnungen. Hatte doch vor Kurzem die Generalversammlung der Genossenschaft am Pulvermaar mit großer Mehrheit für die Umsetzung des Projekts gestimmt. Bei einigen Anfragen müssen Ortsbürgermeister Karl-Heinz Schlifter und Projektleiter und Genossenschafts-Vorstandsmitglied Kurt Becker bedauernd die Hände heben. "Denn sechs der zwölf Wohnungen sind bereits fest vergeben, und zwar vor allem die größeren", erklären sie mit Blick auf die offensichtliche Beliebtheit der Wohneinheiten, die um die 80 Quadratmeter haben. "Da hätten wir uns doch besser mal eher melden sollen", zitieren Schlifter und Becker in diesem Fall die Interessenten, die zu spät kommen.

2,5-Millionen-Euro-Projekt


Nun ist also grünes Licht gegeben für die beiden parallel liegenden Gebäude des Anwesens Florinshof mit seinem Dutzend barrierefreier Wohnungen zwischen 50 und 85 Quadratmetern. Zurzeit laufen die Detailplanungen des Kaiserslauterer Architekturbüros, das im Rahmen eines Wettbewerbs den Zuschlag bekommen hatte. Die Finanzierung des 2,5 Millionen Euro teuren Vorhabens steht, Förderanträge sind gestellt und zurzeit in Bearbeitung. Weil der Caritasverband Westeifel im Florinshof ein Büro der Sozialstation einrichtet, ist ein entsprechender Vertrag geschlossen worden. Der Notartermin, bei dem das Grundstück von der Ortsgemeinde auf die Genossenschaft übertragen wird, steht unmittelbar bevor.
Am 27. August beteiligt sich die Genossenschaft mit 40 Teilnehmern werbewirksam unter dem Motto "Gemeinsam statt einsam" am 19. Maare-Mosel-Lauf. Und am 10. September um 14.30 Uhr wird im Rahmen der 1000-Jahr-Feier Gillenfelds der erste Spatenstich gesetzt. Die Fertigstellung des Florinshofs ist für den Winter 2017 geplant.Extra

Am 15. Oktober 2014 wurde die Genossenschaft am Pulvermaar als "Eine sorgende Gemeinschaft" mit 39Mitgliedern im Hotel Maar Perle in Gillenfeld gegründet. Die Genossenschaft ist der Träger des geplanten Wohnprojektes mit zwölf Wohnungen, Gemeinschaftsräumen und einem Innenhof, wobei viele der künftigen Bewohner aus den Reihen der Genossenschaft stammen werden. Die barrierefreie Wohnanlage, die in zentraler Lage gebaut wird, soll insbesondere älteren Menschen ein eigenständiges und darüber hinaus gemeinschaftliches Wohnen am Pulvermaar ermöglichen. Bauliche Merkmale: barrierefreier Zugang, barrierefreie Bäder, ein Notrufsystem und Einbauküchen. Die Bezeichnung Florinshof geht auf die erste Erwähnung der Pulvermaargemeinde im Jahr 1016 zurück, als Kaiser Heinrich II. dem St. Florinsstift in Koblenz das Markt-, Münz- und Zollrecht über Gillenfeld verlieh. Weitere Informationen zum Wohnprojekt gibt es bei Ortsbürgermeister Karl-Heinz Schlifter, Telefon 06573/ 9530393, E-Mail: genossenschaft-am-pulvermaar@online.de bb

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