Genossen droht der tiefe Fall

SPD-Chef Lux gibt sich zwar als Zweckoptimist, Träumereien und Phrasendrescherei sind aber seine Sache nicht. Er sagt ohne Umschweife, dass die SPD der Rückzug von Georg (und Evi) Linnerth hart trifft. Einerseits ist diese Offenheit und Selbstkritik erfrischend zu Beginn des anstehenden Wahlkampfs, wo derartige Aussagen die große Ausnahme bleiben werden. Das Getöse über vermeintliche Errungenschaften und Heldentaten des eigenen Lagers ist von fern schon zu vernehmen. Andererseits ist es Ausdruck des Scheiterns der Gerolsteiner Genossen, einen Linnerth-Nachfolger aufzubauen. Der ehemalige Hoffnungsträger David Gottschall, der kurz nach der 99er-Kommunalwahl als 20-Jähriger sowohl den Vorsitz von Fraktion und SPD-Ortsverband übernommen hatte, war der Doppelbelastung in Politik und Beruf nicht gewachsen. Mittlerweile spielt er keine Rolle mehr. Der SPD in Gerolstein droht das gleiche Schicksal: Die Linnerth-Lücke erweist sich als tiefes Loch, in das die SPD fallen könnte. Ohne ihren "roten Stachel im schwarzen Fleisch" werden die Genossen in vielen Bereichen einen Informationsrückstand haben. Und es ist nicht davon auszugehen, dass die CDU freiwillig einen Beigeordneten-Posten abgeben wird. m.huebner@volksfreund.de

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