Genossenschaft plant 1,2 Millionen Euro teure Solaranlage in Ulmen

Ulmen · Im Ulmener Eifel-Maar-Park entsteht eine knapp ein Megawatt starke Solaranlage. Das kostet die Mosel-Eifel-Hunsrück Energiegenossenschaft 1,2 Millionen Euro.

Ulmen. Es ist das erste Projekt der in diesem Jahr gegründeten Mosel-Eifel-Hunsrück Energiegenossenschaft (Mehr Energie): Im Eifel-Maar-Park in Ulmen finanziert die von den Verbandsgemeinden, dem Kreis und Banken gegründete Genossenschaft eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von knapp einem Megawatt. Gebaut werden die Solarflächen von der Firma Regetec aus Kaisersesch, die dort vor wenigen Wochen eine ähnlich große Anlage ans Netz gebracht hat.

3828 Solarmodule


Der Vorstand der "Mehr Energie eG" stellte sich selbst, das erste Projekt und die passenden Beteiligungsmöglichkeiten in Ulmen vor. 1,2 Millionen Euro wird die Genossenschaft in 3828 Solarmodule und in die 29 Wechselrichter stecken. Dabei soll, dank der Genossenschaft, ein Teil der benötigten Mittel als Finanzanlage von Bürgern stammen.
100 000 Euro Eigenkapital bringt die Genossenschaft ein, die doppelte Summe will die ausführende Firma selbst in das Projekt stecken. 200 000 Euro sollen dann auch von zukünftigen Mitgliedern der Energiegenossenschaft investiert werden, für die restlichen 700 000 Euro sorgen Kredite.
Die Genossenschaft sucht nach neuen Mitgliedern und Geldgebern für die Photovoltaikanlage in Ulmen. "Wir wollen eine echte Bürgerbeteiligung", sagt Michael Wilkes, einer der drei Vorstände der "Mehr Energie". Doch außer möglichen Anlegern, die eine vergleichsweise hohe Rendite wittern, meldete sich auch Erich Michels zu Wort, Vorsitzender des Ulmener Eifelvereins und Stadtratsmitglied. "Die Anlage grenzt unmittelbar an unser Vereinshaus. Die passt nicht in die Landschaft und verschandelt den Ausblick des Veranstaltungssaals." Thomas Rink, Geschäftsführer von Regetec, und Michael Wilkes boten dem Eifelverein einen Ortstermin und Gespräche an. In Kürze soll mit dem Bau der Photovoltaikanlage in Ulmen begonnen werden, sagt Thomas Rink. Sie besteht aus zwei Flächen am westlichen Rand des Konversionsgeländes. Seit mehr als zwei Jahren läuft bereits die Planung, die Lieferverträge für die in Deutschland gefertigten Module sind bereits abgeschlossen. Für das Projekt müssen Teile des angrenzenden Waldstücks gefällt werden - in der Nähe des Sportplatzes wird aufgeforstet. KR
Extra

Die Mosel-Eifel-Hunsrück Energiegenossenschaft (Mehr Energie eG) wurde 2012 im Kreis Cochem-Zell gegründet. Zu den Initiatoren gehören die Verbandsgemeinden Cochem, Ulmen, Treis-Karden, Kaisersesch und Zell sowie der Landkreis Cochem-Zell. Ziel ist es, regenerative Energiequellen in der Region von Altlay bis Düngenheim und von Lutzerath bis Zilshausen besser auszuschöpfen. Langfristiges Ziel ist eine dezentrale Energieversorgung und eine größtmögliche Unabhängigkeit gegenüber den großen fossilen Energiequellen. KR

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